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Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0368
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z6o Nachrichten.

stens das Gepräge der Zwanglosigkeit und Wahrheitsliebe
haben.
Christian Tobias Damm ward 1699 in Geithen,
einer kleinen Stadt im Leipziger Kreise gebohren- Sein
Vater war der dasigen Stadtschule Rektor. Der damals
eingerissene Pietismus verwickelte ihn in unangenehme
Streitigkeiten, die ihm den Verlust seines Amtes zuwer
ge brachten. Der Doktor Petersen unterhielt nemlich
in seinem Hause Zusammenkünfte, denen der Vater um
sers Damms fleißig beywohnte. Hiedurch und durch
einige entwischte Redensarten auf einem Gastgebot wurr
den seine Meinungen bekannt, er selbst aber nach einem
zweyjährigen Proceß beym Oberconsistorium in Dresden
seines Amtes entsetzet.
Mit dem Wanderstab in der Hand emigrirte er also
1705 im strengen Herbste, in Gesellschaft seiner Frau und
zwener Kinder von Geithen weg. Der berühmte Baron
von Raustem in Halle nahm ihn in eins seiner Häuser
daselbst auf, unterhielt ihn und seine Familie, und bestellte
ihn !/28 zum Prediger in Schönberg, eines seiner Dörr
fer in der Alcemark. Hier gab der vertriebene Petersenim
ner i/Zst vor Alter seinen Geist auf.
Die Schicksale des Vaters schienen auf den Sohn
fortzuerben; — der verstorbene Damm war alle Klassen
des hallischen Waisenhauses durchgegangen, und bezog
171-7 die Universität in Halle. Die damalige Theologie,
die man vielleicht nicht ohne Grund die eiserne nennen
könnte, muste einem offnen Kopfe allerdings unverdaulich
seyn. Vokabeln, — scholastische Terminologie, — lä-
cherliche Distinktionen, — Schmähungen aufPhilosophie
und Mathematik, — das, aber gewis keine gesunde reine
Theolor
 
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