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Allgemeine theologische Bibliothek — 13.1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.22497#0103
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Eine Duplik von Leßing.

93

auch sehr leicht den Evangelisten etwas zur tast
gelegt werden, was doch vielleicht von ganz an-
dern Ursachen herrührt. Bey den mannichfalri-
gen Veränderungen, die in den vorigen Zeiten
mit dem Text der Evangelisten sind vorgenommen
worden, da immer einer aus dem andern ist er-
gänzt, und denn der wieder aus einem dritten
mit Zusätzen vermehret worden, sollte man sich
doch ja nicht mehr über die vielen Verschieden-
heiten in ihren Nachrichten wundern, sondern
vielmehr darüber, daß ihrer, überhaupt genom-
men, so wenige angetroffen werden (con5. R.
Simon im 20. Kap. seiner kritischen Historie).
Denn wenn sich auch nachher wieder Männer wie
Hieronymus fanden, welche alle Zusätze Hinweg-
schaffen und einem jeden wieder das seine zustellen
wollten, so konnten sie denn doch sehr leicht in
dem einen einen Nebenumstand aus dem andern,
und in dem andern wieder einen Nebenumstand
aus dem ersten stehen lassen, der eben darum,
weil er hier gar nicht hergehörte, oder dort in
einer ganz andern Absicht erzählt worden war,
sehr leicht einen anscheinenden Widerspruch ver-
anlassen konnte. Wenn wir nun die ganz alten
Handschriften, daraus die Evangelisten zusam-
mengeschmieret wurden, noch hätten: so würden
wir daraus dergleichen Widersprüche leicht heben
können.
 
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