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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0114
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96

Nun wollen wir zur Schilderung des Na-
tiottalcharakterö derItalianer zurückgehen, und
auch davon das Merkenswürdigste auozeichnen.
Ein achter Jcalianer hak ein starkes Genicke,
breite Schultern und Brust, Arme von sehr
starken Beinen und Nerven, Hüften und
Schenkel von ungemein starken Knochen, dicke
und derbe Waden. Sein ganzer Leib ist fast
wie ein Bar mit Haaren bewachsen. Scha-
de, daß sich so viele Menschen in den Städ-
ten von zarter Jugend an durch Unzucht ent-
kräften. Der Ikaliäner ist übrigens sehr leb-
haft in ftinem ganzen Wesen, jedoch ernsthaf-
ter und gefetzter als der Franzos. Er spricht
oft mit den Händen, Ange, Kopfe, Achseln,
ohne den Mund zu öfnen. Der Blick' seiner
schwarzen Augen rst scharf und feurig, dieAu-
genbraumen sind dick und schwarz, die Nase
kst erhaben und spitz , der Mund nicht aufge-
worfen, und das Gesicht länglichk. In der
Lombardei) und Lofcana ist die Haut der Ita
lianer viel weisser, als derer, die mehr gegen
Süden im Römischen und Neapolitanischen
wohnen. In Toscana giebt es die am besten
gebildeten Menschen beyderley Geschlechts.
Diese haben auch so etwas Artiges, und Ge-
fälliges an sich, welches sie von allen andern
Italianern augenscheinlich unterscheidet. Auch
die Bauern haben ein artigers Wesen als die
aus dem Römischen Gebieth. Die Lombarden
sind die ungeschicktesten und trägsten. Das
Frauen-
 
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