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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0112
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Hr. Prof. B-, könne man erklären, wie nach
so viele Lesarten, die von andern nur durch die
Buchstabe!: unterschieden waren, aber einerlei)
Aussprache hatten, entstanden wären; denn der
Schreiber habe den diktirenden Achilles oft nicht
recht verstanden, und ein anderes Wort, das
gerade so lautete, hingesetzt. Nun hätten eini-
ge von dem diktirten Exemplar, andre aber von
dem eigenhändig geschriebenen Exemplar des
Achilles Abschriften genommen, und so wären
die großen Verschiedenheiten in dieHandschrif-
ren gekommen. — Wider die Möglichkeit die-
ser Hypothese haben wir nichts einzuwenden:
allein, daß es nöthig sey, anzunehmen, daß ge-
rade Achilles jelbsk derjenige gewesen, der sei,
nen Schreiber das Buch diktirt hat, sehen wir
nicht ein; warum soll es nicht eben so möglich,
eben so glaublich seyn, daß ein Besitzer dieses
Achillischen Romans, bald oder spat nach Achil-
les Zeiten solchen einem oder mehrer» zugleich
diktirt hat, und durch diese die verschiednen Les-
arten in die Codices gekommen sind ? Oder was
hindert uns, zu murhmassen, daß vielleicht hier
und dort ein gelehrter Besitzer dieses Buchs,
der Geschmack daran gesunden hat, eigenmäch-
tig in sein Exemplar einige Aenderungen inden
Ausdrücken, die ihm passender oder zierlicher
schienen, beygeschrieben, und wol gar den Aus-
druck des Verfassers ausgestrichen hat? Sol-
cher Möglichkeiten, die wol noch mehr als Mög-
lichkeiten sind, lassen sich viele denken. Wir
haben
 
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