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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Zweites Heft
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Furtwängler, Adolf: Büste Pans in Terracotta
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0172

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PANSBL'F.STE

!F,8
erste v. Chr. hcrabgehen wollen. Es fragt sich nur, ob die
Büstenform sich mit dieser Ansetzung vereinigen lässt.
Unser Monument hat nemlich die Form der volikommen
entwickelten Büste, d. h. mit Bruststück und Armansätzen;
ja es ist sogar etwas Bewegung in diesen Theilen, indem der
1. Arm etwas zurückgebogen und die 1. Schulter etwas geho-
ben erscheint. Ein schmaler Streif, der indess noch nicht wie
bei den römischen Büsten als Inschrifttäfelchen gestaltet ist,
verbindet die Brust mit der runden Basis. Dass letztere mit
Belief geziert ist, dürfte eine ziemlich einzeln stehende Eigen-
tümlichkeit sein, mit der sich zunächst vergleichen lässt
das Relief auf dem viereckigen Täfelchen unter dem Brust-
stücke einer römischen, wol noch der letzten republicanischen
Zeit angehörigen Büste (Arch. Zeit. 1875 T. HJ). — Ich glaube
nun in der That, dass man die Büstenform mindestens im 2.
Jahrh. als bekannt voraussetzen muss. Mit Recht hat Helbig
(Untersuch, über d. Camp. Wandm. S. 40) darauf hinge-
wiesen, dass auf den Münzen die grosse für die ganze Folge-
zeit bleibende Veränderung, zu dem blossen Kopfe auch einen
Theil der Brust hinzuzufügen, bereits in der Diadochen-
periode eintritt. Namentlich sind es die Ptolemäermünzen
die hierin eine sich steigernde Entwicklung bieten, und von
denen bereits die des Ptolemäus IV ein volles Bruststück mit
Gewand auf den Schultern hinzufügen U Dass diese Umge-
staltung mit dem Aufkommen der Büste in der Plastik zu-
sammenhängt, ja letztere bereits voraussetzt, scheint mir nicht
zweifelhaft. Wollte man einwenden, dass jene Münzen (eben-
so wie der berühmte sog. Cameo des Philadelphos und der
Arsinoe) gerade eine Eigentümlichkeit der plastischen Büste,
nemlich den hinten ausgeschnittnen Rücken nicht zur An-
schauung bringen, so hängt das mit dem Münzstile zusammen
und findet sich in der Regel ebensowenig bei den Münzen der
römischen Kaiser.

* Gute Abbitdungen in der Wiener Zeitschr. für Numism. t§69 T. f, 5-7;
Ptotemäus V ebda 1870 T. Vf.
 
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