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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0200

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182

DIE CHARITEN DER AKROPOLIS

niger aber als das Original von A, sondern vielmehr als eine
unmittelbare stilistische Weiterentwicklung derselben Vor-
lage erkennen lassen. Zwar ist das linke Bein auch noch nach
links gewendet, während der Oberkörper ganz von vorne
erscheint, aber jenes Bein ist nicht mehr flach in der Masse
des Körpers aufgehend sondern selbständig herausgebildet;
das Knie tritt hervor und das Gewand schmiegt sich der Ge-
stalt des Beines an; zu dem Zwecke sind die Faltenzüge zwi-
schen den Beinen vermehrt und gehen höher herauf. Ebenso
treten die Brüste in voller Rundung selbständiger heraus und
dieselbe Tendenz nach Durchbrechung der ungegliederten
Masse und feinerem Detail zeigt sich darin dass der linke
Arm vom Körper losgelöst und die Hand selbst ungleich fei-
ner gebildet ist; sie zeigt sich ferner in der Bildung der her-
abfallenden Zipfel des Ueberschlags und dem gewellten Ober-
ärmel eines Untergewandes das nur am linken Oberarme
hervortritt.
Die gegenwärtig im Museum der Akropolis aufbewahrten
Fragmente, die Benndorf publicirt hat, gehören zwei verschie-
denen Exemplaren unsres Relieftypus an; a. 0. Taf. 22 n° 2
(C) Stücke vom Oberkörper der zwei Figuren links sind von
dem einen und a. 0. n° 3 (B) von dem andern Exemplare
erhalten. Der Marmor von B ist zwar ebenfalls pentelisch,
doch von gröberm Korne als der von C; der Verwitterungs-
zustand ist bei allen Fragmenten B der gleiche, von C völlig
verschiedene. Die Arbeit ferner ist in B ungleich schärfer
strenger sorgfältiger, während C relativ nachlässig und ohne
alle jene gewissenhafte Schärfe gearbeitet ist. Auch unterschei-
det es sich durch die Eigenthümlichkeit Spuren der Bear-
beitung mit dem Meissei stehen zu lassenA Noch bemerke

* Von verschiednen Ungenauigheiten der Abbildung von C a. a. 0. sei nur
erwähnt, dass der Zeichner das oben hinlaufende gut ausgeführte glatte (eh-
mals bemalte) iesbische Kymation weggelassen hat, das so veriäuft dass der
Kopf der mittleren Figur ein wenig darübcrgriff. Auch in den Falten des Man-
tels auf der ). Schulter ist die Zeichnung A angeähnclt; auf dem Originale
 
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