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ZUR EP1GRAPH1K VON KYZIKOS
des goldenen Horns] zu Tage gekommen waren. Bedenkt man
jedoch, dass auch die Fusssohlen C. 7. G. 6845 (unter den In-
certen), wie Conze Reise auf der Insel Lesbos S. 32 nach weist,
aus Kyzikos stammen und eine Einzeichnung auf Taf. Vl!l
Deth. datirt, gerade so wie
eine kyzikenische Ephehenlisie C. 7. G. 3665 l-nr-n-xpx.oucT),; Au-
während Hipparchen hez. Hipparchusen in
Byzanz ganz ungewöhnlich sind, so kann wohl kein Zweifel
sein, dass jene angeblichen byzantinischen Fusssohlen nach
Kyzikos gehören; auch der Marmor ist ganz derselbe bläuliche
Stein wie der der Prytanenlisten oben*.
Über die Bedeutung dieser Fusssohlen wenigstens in Ky-
zikos kann man nicht zweifelhaft sein, wenn man die Bei-
schriften liest: T(üv TU)V x3sA(p(UV pEpV7]?Qs o! VEOg
hez. Tou xxt. ToO T&v ?u?-(XTC)v oder imv vstuv;
es sind weder Exvotos noch 1 tischriften christlicher Märtyrer
(Dethier) oder heidnischer Wallfahrer (Conze) sondern die
Einzeichnungen der Abiturienten aus dem Corps dervsoL —
corpus <yuoA uppe&Pur ?teou (d. i. vetuv)—e<t [Gy^icenf]
m czähöMo suu (SC. he CysfccnG Ephemeris 11! S. 156-160).
Diese langen Marmortafeln bildeten also ein Art Album, ähn-
lich wie die Schulbänke, Carcerwände für die modernen Gym-
nasien. Die Wahl der Fusssohle und der Formel pegv-yriOs
E7p &y<xOC) ähnlich wie auf den hilinguen Wanderinschriften
des Sinai erinnert allerdings an den Wanderer; wie dieser am
Wallfahrtsorte so hinterlässt der Jüngling auf seinem Lehens-
pfade diese Spur in dem Gymnasium, wo er so lange geweilt.
Was den auch sonst in Thracien und Byzanz vorkommen-
den (Dethier N" 50) Namen MsvAx; anbetrifft, so halte ich ihn
für eine Abkürzung von Msv^3cjpo$ wie G. 7. G. 2034 statt Bsv-
3l3dpo<; geschrieben ist; Mev3lg statt Bsvütg wird von den Gram-
matikern angeführt und Livius XX.XVH1 41 hat die einzige
Handschrift statt wie jetzt gewöhnlich gelesen wird
Menhihhmu
' Die Provenienzangaben im Ddthierschen Buche sind teider nicht immer
zuverlässig, auch die Inschrift ist ungenau wiedergegeben.
ZUR EP1GRAPH1K VON KYZIKOS
des goldenen Horns] zu Tage gekommen waren. Bedenkt man
jedoch, dass auch die Fusssohlen C. 7. G. 6845 (unter den In-
certen), wie Conze Reise auf der Insel Lesbos S. 32 nach weist,
aus Kyzikos stammen und eine Einzeichnung auf Taf. Vl!l
Deth. datirt, gerade so wie
eine kyzikenische Ephehenlisie C. 7. G. 3665 l-nr-n-xpx.oucT),; Au-
während Hipparchen hez. Hipparchusen in
Byzanz ganz ungewöhnlich sind, so kann wohl kein Zweifel
sein, dass jene angeblichen byzantinischen Fusssohlen nach
Kyzikos gehören; auch der Marmor ist ganz derselbe bläuliche
Stein wie der der Prytanenlisten oben*.
Über die Bedeutung dieser Fusssohlen wenigstens in Ky-
zikos kann man nicht zweifelhaft sein, wenn man die Bei-
schriften liest: T(üv TU)V x3sA(p(UV pEpV7]?Qs o! VEOg
hez. Tou xxt. ToO T&v ?u?-(XTC)v oder imv vstuv;
es sind weder Exvotos noch 1 tischriften christlicher Märtyrer
(Dethier) oder heidnischer Wallfahrer (Conze) sondern die
Einzeichnungen der Abiturienten aus dem Corps dervsoL —
corpus <yuoA uppe&Pur ?teou (d. i. vetuv)—e<t [Gy^icenf]
m czähöMo suu (SC. he CysfccnG Ephemeris 11! S. 156-160).
Diese langen Marmortafeln bildeten also ein Art Album, ähn-
lich wie die Schulbänke, Carcerwände für die modernen Gym-
nasien. Die Wahl der Fusssohle und der Formel pegv-yriOs
E7p &y<xOC) ähnlich wie auf den hilinguen Wanderinschriften
des Sinai erinnert allerdings an den Wanderer; wie dieser am
Wallfahrtsorte so hinterlässt der Jüngling auf seinem Lehens-
pfade diese Spur in dem Gymnasium, wo er so lange geweilt.
Was den auch sonst in Thracien und Byzanz vorkommen-
den (Dethier N" 50) Namen MsvAx; anbetrifft, so halte ich ihn
für eine Abkürzung von Msv^3cjpo$ wie G. 7. G. 2034 statt Bsv-
3l3dpo<; geschrieben ist; Mev3lg statt Bsvütg wird von den Gram-
matikern angeführt und Livius XX.XVH1 41 hat die einzige
Handschrift statt wie jetzt gewöhnlich gelesen wird
Menhihhmu
' Die Provenienzangaben im Ddthierschen Buche sind teider nicht immer
zuverlässig, auch die Inschrift ist ungenau wiedergegeben.