DAS KABIRENHEIL1GTUM BEI THEBEN
86
legt, es also wol diesseits sucht, und ferner darin, dass die
Reste wie gesagt an der engsten Stelle im Osten des teneri-
schen Feldes sich befinden. Hier etwa würde man sich in äl-
tester Zeit die Grenzen von Theben und Onchestos denken
können, hier musste, wenn man den Pass von Onchestos
nicht sperrte, ein thebanisches Heer Stellung nehmen; man
würde die Entstehung der Sage leicht begreifen.
Sicherer als das Herakleion bestimmbar und auch früher
bereits bestimmt ist das Sphingion oder Phikion, wie es in
der böotischen Form gewöhnlich bezeichnet wird, der Berg,
auf dem die Sphinx ihr Wesen getrieben haben soll. Pausa-
nias bezeichnet (c. 26,2.5) dasselbe als an dem Wege nach
Onchestos gelegen und 15 Stadien c. 2,7 km. von den Rui-
nen dieser Stadt entfernt. Onchestos Lage ist sicher1, und
danach kann auch über die Identificirung des Sphingion mit
dem mächtigen den Pass nordwärts schliessenden Felsenhü-
gel, der heute Phagas heisst, kein Zweifel sein. Die Entfer-
nung der Ruinenstätte stimmt genau; der Berg beherrscht
weithin die Gegend von Theben bis Haliartos, die Strasse führt
auch heute unmittelbar an seinem Fusse vorüber. Nur auf
ihn passen in dieser Umgebung dieVerse des Hesiod (άσπίς 32ff.)
τόθεν αύτις
Φίκιον άκρότατον προσεβησατο (χητίετα Ζεύς.
ένθα καθεζόρ,ενος φρεσί [ζήδετο θέσκελα έργα 2.
Pausanias’ Angaben erweisen sich hier vollkommen über-
einstimmend mit den vorhandenen Ruinenstätten und dem
Terrain, auch die Notiz über die Entfernung des Kabirions
von Thespiai,welche rund zu 50 Stadien, fast 9 km. angege-
ben wird, ist im Ganzen richtig: sie lässt sich controlieren,
1 Vgl. K. O. Müller, Orchomenos S.71 f. Leake, travels in northern Gree-
ce II S. '214 if. Forchhammer, Hellenika 1837 S. 183. Bursian a. O. S.
231 f. Lölling a. O. S. 127 und in Baedeker'« Griechenland 2 S. 167.
2 Die sonstigen Erwähnungen des Sphingion, geben für die Lokalisirung
nichts aus: Palaiphat. περί άπιστων 7. Apollod. bibl III 5, 8. Plut. Gryll. 4.
Sleph. Byz. u. Φικειον. Hesych ebd. Suid. u. Οίδίπους.
86
legt, es also wol diesseits sucht, und ferner darin, dass die
Reste wie gesagt an der engsten Stelle im Osten des teneri-
schen Feldes sich befinden. Hier etwa würde man sich in äl-
tester Zeit die Grenzen von Theben und Onchestos denken
können, hier musste, wenn man den Pass von Onchestos
nicht sperrte, ein thebanisches Heer Stellung nehmen; man
würde die Entstehung der Sage leicht begreifen.
Sicherer als das Herakleion bestimmbar und auch früher
bereits bestimmt ist das Sphingion oder Phikion, wie es in
der böotischen Form gewöhnlich bezeichnet wird, der Berg,
auf dem die Sphinx ihr Wesen getrieben haben soll. Pausa-
nias bezeichnet (c. 26,2.5) dasselbe als an dem Wege nach
Onchestos gelegen und 15 Stadien c. 2,7 km. von den Rui-
nen dieser Stadt entfernt. Onchestos Lage ist sicher1, und
danach kann auch über die Identificirung des Sphingion mit
dem mächtigen den Pass nordwärts schliessenden Felsenhü-
gel, der heute Phagas heisst, kein Zweifel sein. Die Entfer-
nung der Ruinenstätte stimmt genau; der Berg beherrscht
weithin die Gegend von Theben bis Haliartos, die Strasse führt
auch heute unmittelbar an seinem Fusse vorüber. Nur auf
ihn passen in dieser Umgebung dieVerse des Hesiod (άσπίς 32ff.)
τόθεν αύτις
Φίκιον άκρότατον προσεβησατο (χητίετα Ζεύς.
ένθα καθεζόρ,ενος φρεσί [ζήδετο θέσκελα έργα 2.
Pausanias’ Angaben erweisen sich hier vollkommen über-
einstimmend mit den vorhandenen Ruinenstätten und dem
Terrain, auch die Notiz über die Entfernung des Kabirions
von Thespiai,welche rund zu 50 Stadien, fast 9 km. angege-
ben wird, ist im Ganzen richtig: sie lässt sich controlieren,
1 Vgl. K. O. Müller, Orchomenos S.71 f. Leake, travels in northern Gree-
ce II S. '214 if. Forchhammer, Hellenika 1837 S. 183. Bursian a. O. S.
231 f. Lölling a. O. S. 127 und in Baedeker'« Griechenland 2 S. 167.
2 Die sonstigen Erwähnungen des Sphingion, geben für die Lokalisirung
nichts aus: Palaiphat. περί άπιστων 7. Apollod. bibl III 5, 8. Plut. Gryll. 4.
Sleph. Byz. u. Φικειον. Hesych ebd. Suid. u. Οίδίπους.