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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 13.1888

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Heft 1
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Stoa des Eumenes in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35007#0112

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DIE STOA DES EUMENES IN ATHEN.

Es herrscht eine Meinungsverschiedenheit darüber, welche
von den beiden Hallen am Südfusse der Akropolis die Stoa
des Eumenes ist, oh diejenige, deren Reste zwischen dem
Theater des Herodes und demjenigen des Lykurg aufgedeckt
sind, oder diejenige, welche sich hinter dem Skenengebäude
des letzteren im heiligen Bezirk des Dionysos befand. Im III.
Band der Mittheilungen ist U. Köhler für die letztere Ansicht
eingetreten, indem er nachzuweisen suchte, dass die grosse
Stoa zwischen den beiden Theatern erst von Herodes Atticus
gleichzeitig mit seinem Theater erbaut worden sei. Andere
sind dieser Ansicht beigetreten, z. B. Milchhöfer in seiner
Topographie Athens bei Baumeister. Ich halte dieselbe jedoch
für unrichtig und glaube beweisen zu können, dass die Helle
zwischen den beiden Theatern das Werk des Eumenes ist.
Zunächst steht fest, dass die Säulenhalle im Dionysosbezirk
zugleich mit dem anstossenden Skenengebäude errichtet wor-
den ist; denn beide bestehen ans demselben Baumaterial und,
was das wichtigste ist, die Fundamente der Rückwand der
Halle sind in die Fundamente des Skenengebäudes eingebun-
den. Das letztere stammt aus der Zeit des Lykurg, wie ich
demnächst in einer besonderen Publikation des Dionysosthea-
ters nach weisen werde. Folglich kann die an dasselbe ange-
baute Säulenhalle nicht Eumenes II zum Erbauer gehabt haben.
Ebenso lässt sich beweisen, dass die grosse Säulenhalle
zwischen den beiden Theatern nicht von Herodes herrührt.
Das Theater des Herodes zeigt zwar viele Mauern aus Qua-
dern von Piräuskalkstein; aber diese Steine bilden vielfach
nur eine äussere Verkleidung des Mauerwerks. Der Kern der
ein gewisses Breitenmaass übersteigenden Mauern besteht re-
 
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