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ZUM AELTESTEN KUNSTHANDWERK
leiten, dass bei der kurzen Zeitdauer,während welcher die Ne-
kropole benutzt worden ist, sich eine bestimmte Entwick-
lung nicht nachweisen lasse. Denn die Kürze der Zeit wird
ausgeglichen durch das eriährungsmässig sehr verschiedene
Verhalten des Einzelnen gegenüber Neuerungen in Sachen
wie Grabanlagen, so dass sogar ein momentaner Durchschnitt
durch die Volkssilte den Einblick in verschiedene Entwick-
lungsstadien gewährt.
Drei verschiedene Grundformen in der Grabanlage lassen
sich trotz der starken Zerstörung der Nekropole unterschei-
den. Zunächst sind rechteckige und runde Einfassungen zu
trennen. Im oberen Theil der Nekropole wiegen die runden,
im unteren die anderen Einfriedigungen vor. Die runden
Einfassungen umgeben den Fuss eines Hügels, welcher eine
Grabkammer enthält, die rechteckigen umfassen mehrere
Gräber mitunter von verschiedener Construction. Herr Paton
unterscheidet die Grabformen durch die Namen Ostolheken
und Gräber. Erstere entsprechen etwa den tombc a pozzo, letz-
tere denen a fossa.
Eine solche Os to thek aus dem oberen Theil der Nekropole
beschreibt Paton S. G8 als eine kleine flache Höhlung, wel-
che mit vier Terracottaplatten ausgelegt und mit einem gros-
sen runden Stein bedeckt war. Aehnliche Decksteine von 3-4
englischen Fuss Durchmesser lagen mehrfach umher. Diese
Ostothek enthielt nur Asche, ln der unteren Lage fanden sich
zwei derartige Ostotheken mit Steinen statt mit Terracotta-
platten ausgelegt. Beide enthielten Asche, die eine ausserdem
eine (Bronze?-) Fibula. In einer jener rechteckigen Einfrie-
digungen, welche durch eine Steinreihe im Innern in zwei
Theile zerlegt wurde, fanden sich neben zwei ‘Gräbern’ fünf
Ostotheken. Die eine von diesen enthielt die Asche in einer
grossen Vase. Bruchstücke einer andern Vase, welche mit
concentrischen Kreisen und am Rande mit einem horizonta-
len Streifen bemalt war, fanden sich daneben (S. 73). Aehn-
liche keramische Fragmente fanden sich in einigen Ostothe-
ken weiter abwärts.
ZUM AELTESTEN KUNSTHANDWERK
leiten, dass bei der kurzen Zeitdauer,während welcher die Ne-
kropole benutzt worden ist, sich eine bestimmte Entwick-
lung nicht nachweisen lasse. Denn die Kürze der Zeit wird
ausgeglichen durch das eriährungsmässig sehr verschiedene
Verhalten des Einzelnen gegenüber Neuerungen in Sachen
wie Grabanlagen, so dass sogar ein momentaner Durchschnitt
durch die Volkssilte den Einblick in verschiedene Entwick-
lungsstadien gewährt.
Drei verschiedene Grundformen in der Grabanlage lassen
sich trotz der starken Zerstörung der Nekropole unterschei-
den. Zunächst sind rechteckige und runde Einfassungen zu
trennen. Im oberen Theil der Nekropole wiegen die runden,
im unteren die anderen Einfriedigungen vor. Die runden
Einfassungen umgeben den Fuss eines Hügels, welcher eine
Grabkammer enthält, die rechteckigen umfassen mehrere
Gräber mitunter von verschiedener Construction. Herr Paton
unterscheidet die Grabformen durch die Namen Ostolheken
und Gräber. Erstere entsprechen etwa den tombc a pozzo, letz-
tere denen a fossa.
Eine solche Os to thek aus dem oberen Theil der Nekropole
beschreibt Paton S. G8 als eine kleine flache Höhlung, wel-
che mit vier Terracottaplatten ausgelegt und mit einem gros-
sen runden Stein bedeckt war. Aehnliche Decksteine von 3-4
englischen Fuss Durchmesser lagen mehrfach umher. Diese
Ostothek enthielt nur Asche, ln der unteren Lage fanden sich
zwei derartige Ostotheken mit Steinen statt mit Terracotta-
platten ausgelegt. Beide enthielten Asche, die eine ausserdem
eine (Bronze?-) Fibula. In einer jener rechteckigen Einfrie-
digungen, welche durch eine Steinreihe im Innern in zwei
Theile zerlegt wurde, fanden sich neben zwei ‘Gräbern’ fünf
Ostotheken. Die eine von diesen enthielt die Asche in einer
grossen Vase. Bruchstücke einer andern Vase, welche mit
concentrischen Kreisen und am Rande mit einem horizonta-
len Streifen bemalt war, fanden sich daneben (S. 73). Aehn-
liche keramische Fragmente fanden sich in einigen Ostothe-
ken weiter abwärts.