DIE GRUPPE DER TYRANNENMOERDER
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Aehnlichkeit mit dem Olympischen Apollo ist ausgesprochen
von Wolters in diesen Mittheilungen XII S. 266. Wenn Stud-
niczka (a. a. 0.) in ihm ‘fast eine nur wenig altertümlichere
Replik’ desselben sieht, so wird man freilich dadurch wieder
aufgefordert, auch die grossen Unterschiede zu beachten, die
Sophulis ’Ecpripsptc ap^oucA. 1888 S. 82 betont.
Beide Köpfe sind mit Wahrscheinlichkeit als vorpersisch zu
betrachten, wie aus den oben erwähnten Berichten von Stud-
niczka und Wolters hervorgeht.
2 a. Vermutungsweise wenigstens muss hier die trauernde
Penelope des Museo Ghiaramonti angereiht werden. Denn es ist
sehr wahrscheinlich, dass dieses Hochrelief aus Attika stammt,
wenn nämlich der Marmor, wie Studniczka Ant. Denkmäler I
S. 19 vermutet, und mir auch wahrscheinlich ist, Hymetti-
scher ist.
Jedenfalls ist die ausserordentliche Verwandtschaft zwischen
dem Kopf der Penelope (Ant. Denkmäler I Taf. 32)1 und dem
eben besprochenen Jünglingskopfe dieser Vermutung gün-
stig. Man beachte auch, wie bei beiden Köpfen in gleicher
Weise ein dicker Haarwulst sich vor dem Ohre auf dieWMno-e
D
Innere Augenwinkelweite.0,027
Äussere do .0,087
Innere Augapfelenlfernung. 0,0365
Ganze Augenlänge. 0,0325
Augapfellänge. 0,0275
Augenhöhe.0,012
Augenhöhlenrand — Oberlidrand.0,012
Ohrlänge.0,059
Nasenflügel — Ohrläppchen. 0,090 beiderseits genau gleich.
H Der Masslabelle in den Antiken Denkmälern fehlt gerade eines der für
die Olympische Entsprechung wichtigen Masse; ich habe mich überzeugt,
dass sie auch an diesem Kopfe genau eingehalten ist. Mund — Kinn ist 0,040
angegeben; genau so grossjst die Entfernung von der durchgehenden Haar-
grenze zum Auge.
Die Entfernung vom Kinn bis zum Auge beträgt nur 0,100; hier ist in den
Ant. Denkm. das Kinn zu voll genommen. Ebensoviel beträgt Ilaargrenze
bis Mund. Die Verwandtschaft mit dem Jünglingskopf bestätigt noch der Um-
stand, dass bei beiden, wie die Masstabellen zeigen, das Untergesicht kür-
zer ist, als die Nase bis zum Augenhöhlenrand.
ATHEN, MITTHEILUNGEN XV.
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Aehnlichkeit mit dem Olympischen Apollo ist ausgesprochen
von Wolters in diesen Mittheilungen XII S. 266. Wenn Stud-
niczka (a. a. 0.) in ihm ‘fast eine nur wenig altertümlichere
Replik’ desselben sieht, so wird man freilich dadurch wieder
aufgefordert, auch die grossen Unterschiede zu beachten, die
Sophulis ’Ecpripsptc ap^oucA. 1888 S. 82 betont.
Beide Köpfe sind mit Wahrscheinlichkeit als vorpersisch zu
betrachten, wie aus den oben erwähnten Berichten von Stud-
niczka und Wolters hervorgeht.
2 a. Vermutungsweise wenigstens muss hier die trauernde
Penelope des Museo Ghiaramonti angereiht werden. Denn es ist
sehr wahrscheinlich, dass dieses Hochrelief aus Attika stammt,
wenn nämlich der Marmor, wie Studniczka Ant. Denkmäler I
S. 19 vermutet, und mir auch wahrscheinlich ist, Hymetti-
scher ist.
Jedenfalls ist die ausserordentliche Verwandtschaft zwischen
dem Kopf der Penelope (Ant. Denkmäler I Taf. 32)1 und dem
eben besprochenen Jünglingskopfe dieser Vermutung gün-
stig. Man beachte auch, wie bei beiden Köpfen in gleicher
Weise ein dicker Haarwulst sich vor dem Ohre auf dieWMno-e
D
Innere Augenwinkelweite.0,027
Äussere do .0,087
Innere Augapfelenlfernung. 0,0365
Ganze Augenlänge. 0,0325
Augapfellänge. 0,0275
Augenhöhe.0,012
Augenhöhlenrand — Oberlidrand.0,012
Ohrlänge.0,059
Nasenflügel — Ohrläppchen. 0,090 beiderseits genau gleich.
H Der Masslabelle in den Antiken Denkmälern fehlt gerade eines der für
die Olympische Entsprechung wichtigen Masse; ich habe mich überzeugt,
dass sie auch an diesem Kopfe genau eingehalten ist. Mund — Kinn ist 0,040
angegeben; genau so grossjst die Entfernung von der durchgehenden Haar-
grenze zum Auge.
Die Entfernung vom Kinn bis zum Auge beträgt nur 0,100; hier ist in den
Ant. Denkm. das Kinn zu voll genommen. Ebensoviel beträgt Ilaargrenze
bis Mund. Die Verwandtschaft mit dem Jünglingskopf bestätigt noch der Um-
stand, dass bei beiden, wie die Masstabellen zeigen, das Untergesicht kür-
zer ist, als die Nase bis zum Augenhöhlenrand.
ATHEN, MITTHEILUNGEN XV.
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