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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 1
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Wolters, Paul; Lolling, Habbo G. [Honoree]: H.G. Lolling
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0013
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H. G. LÖLLING

Habbo Gerhardas Lölling entstammte einer alten friesi-
schen Familie. Er ward am 23. November 18 18 in dem Dorfe
Tergast nabe bei Emden geboren, wo sein Vater, Weet Cor-
nelius Lölling, damals als Lehrer wirkte, allerdings um schon
wenig später nach Larrelt überzusiedeln. Diesen unmittelbar
am Dollart gelegenen Ort bat Lölling als seine Heimat be-
trachtet, an der er mit Innigkeit bin": eine anscheinend von
ihm selbst gezeichnete Ansicht des kleinen Hafenortes hatte
er in das Exemplar des Pausanias geklebt, welches ihn auf
all seinen griechischen Wanderungen begleitete. Der hierin
erscheinende Widerspruch war bei Lölling in der That vor-
handen: er hat die Hälfte seines Lebens in Griechenland,
ganze Jahre auf Wanderungen unstät zugebracbt. er liebte diese
O O O
Reisen und empfand vielleicht als einziges Opfer seiner spä-
teren Stellung, dass sie ihm solche Wanderungen nur in be-
schränktestem Masse gestattete, er hat seine Heimat, seit er
nach Griechenland gekommen, nur einmal wieder gesehen,
aber ein starkes Heimatsgefühl, eine selten ausgesprochene,
vielmehr fast verheimlichte Anhänglichkeit an sein liebes
Friesland hat ihn nie verlassen, obwol er sich so trefflich in
Griechenland eingelebt hatte, dass die Griechen ihn gerne zu
den ihren rechneten. Man musste nur einmal beobachten, wie
schon beim Klang der niederdeutschen Mundart sein Auge
aufleuchtete, um zu wissen, dass Lölling zwar in Hellas eine
neue Heimat gewonnen, aber seine alte in Ostfriesland nicht
aufgegeben hatte.
ln Larrelt hat Lölling bis zu seinem zwanzigsten Jahre ge-
lebt. Auf altem friesischen Boden, der den Sturmfluten der
Nordsee Trotz geboten hat, die den Dollart tief ins Land ein-
 
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