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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 1
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Blinkenberg, Christian: Epidaurische Weihgeschenke, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0031

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EPIÖAÜRISCHE WEIHGESCHENKE

19

12. Fouilles cCEpidaure S. 56, Nr. 117. Buchstabenhöhe
0,025-0,035.

Δαμοχάρης,
Τεισαμενός.

ΔΑ/ΑΟΧ ΑΡΗ ^
Τ Ε Γ( ΑΜΕ NO £
Α

13. Becken von der S. 16. Anna. 3 erwähnten Form, aus
zwei Stücken grauschwarzen Steins gemacht. Den Fuss sah
ich 1896 im Hieron; vom oberen Teil ist etwas mehr als die
Hälfte erhalten (1896 beim Museum aufgestellt). Durchmesser
des Beckens 1,07m, Dicke bis 0,075, Höhe des Busses 0,50.
Die rechts unvollständige Inschrift befindet sich auf dem
oberen, 0,04 breiten Rande des Beckens1; Buchstabenhöhe
0,022-0,03. Das Sigma ist unten unvollständig.
Λ Y Y ΑΙΘΟ^ΑΡΙ Λύκαιθος, Αριστοτέλης oder ähnlich]
Es geht aus diesen Aufschriften zur Genüge hervor, dass
die betreffenden Waschbecken als Weihgeschenke dem Askle-
pios dargebracht sind, mag sein Name da stehen oder nicht.
Denn die Personennamen im Nominativ können nur als Sub-
jekt zu άνεθηκάταν (oder άνεθέταν), das meistens nicht ge-
schrieben wurde, aufgefasst werden, und Weihungen, die
keinen Götternamen enthalten, sind an den Hauptgott des Hei-
ligtums gerichtet; dieser war aber jedenfalls in der ersten
Hälfte des 4. Jahrhunderts noch Asklepios allein, während in
den folgenden Jahrhunderten das Hieron officiell (aber auch
nur officiell2) Apollon und Asklepios gemeinsam gehörte. Die
häufige Verwendung der Formel führte dazu , dass überflüssige
Wörter (καί, Άσκλαπιώι, άνεθέταν) ausgelassen wurden3. Die

1 In den Vasenbildern trägt die Aussenseite des Beckens bisweilen eine
Aufschrift (z. B. ΔΗΜΟ StA, Baumeisters Denkmäler I Fig. 219), was im
Hieron nicht vorkommt und vielleicht nur malerische Freiheit ist.
2 Vgd. Askl. S. 33 ff., wo diese Frage erörtert ist.
3 Vgl. die später gewöhnliche Formel Άπόλλωνι Άσκλαπιώι (Askl. S. 33 ff.),
die neulich in dem athenischen ΆσκληπιώιΆμΰνωι ein genau entsprechendes
Seitenstück erhalten hat (Athen. Mitth. 1896 S. 294).
 
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