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Heft 1
DOI Artikel:Ziebarth, Erich: Inschriften aus Athen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0044
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fe. ZIEBABTH
lohnung erhalten haben. Und wirklich ist bei Xenophon,
Hellen. II 4, 25, wo von den Ereignissen gleich nach der
Schlacht bei Munichia erzählt wird, überliefert, dass denen,
welche erst in Munichia zu der Schaar des Thrasybul stiessen,
wenn sie Fremde waren, die Isotelie versprochen wurde. Da-
nach vermute ich in Z. y. etwa: ενxl δέ αύτοϊς ισοτέλειαν] κα-
θάπερ Άθηναίοις.
Leider ist es mir im Übrigen nicht gelungen, diese wertvolle
historische Urkunde weiter zu ergänzen. Nur der Archon lässt
sich noch ermitteln. Die Friedensverhandlungen und die end-
gültige Neuordnung der Verhältnisse zogen sich zwei Jahre
hin, erst im Jahre 401/0 kam die Verständigung προς τούς έν
Έλευσΐνι ίζοικήσαντας ZU Stande επί Ξεναινέτου άρχοντος (Aristot.
Πολ. Αθην. 40, 4). Derselbe Archon muss auch über unserem
Psephisma gestanden haben , da der Name keines anderen
Archon dieser Jahre auf -ος endigt.
Die historische Bedeutung der neuen Urkunde kann hier
nur angedeutet werden. Archinos hatte schon einmal Gelegen-
heit gehabt, sich mit der Belohnung der Befreier des Vater-
landes zu befassen, gleich im Jahre 403. Damals hatte Thra-
sybul für sie alle in Bausch und Bogen, die εκ Πειραιε'ως,
die Verleihung des Bürgerrechts beantragt. Archinos aber, der
in der Vermehrung der Bürgerschaft um solche Elemente, ών
ενιοι φανερώς ήσαν δούλοι (Aristoteles), nur den Keim neuer Un-
ruhen für den Staat sah, war es gelungen, durch eine Klage
παρανόμων das Zustandekommen dieses Psephisma zu vereiteln
(Aristot. Πολ. ΆΘ. 40,2. Aeschin. III 195), wodurch z. B. der
Redner Lysias hart getroffen wurde, der nun trotz der grossen
Opfer, die er im Kriege gebracht hatte, nur Isotele blieb (Plut.
Vit. orat. S. 835/). Offenbar war es hierbei nicht die Absicht
des Archinos, jede Belohnung zu hintertreiben, sondern er
wollte nur eine passende Abstufung je nach Verdienst ein tre-
ten lassen. Denn es war allerdings ein grosser Unterschied,
ob Jemand wirklich zu der ersten kleinen Schaar gehört hatte,
die mit Thrasybul von Theben kam, den Handstreich gegen
Phyle wagte und dort von den Truppen der Dreissig belagert
fe. ZIEBABTH
lohnung erhalten haben. Und wirklich ist bei Xenophon,
Hellen. II 4, 25, wo von den Ereignissen gleich nach der
Schlacht bei Munichia erzählt wird, überliefert, dass denen,
welche erst in Munichia zu der Schaar des Thrasybul stiessen,
wenn sie Fremde waren, die Isotelie versprochen wurde. Da-
nach vermute ich in Z. y. etwa: ενxl δέ αύτοϊς ισοτέλειαν] κα-
θάπερ Άθηναίοις.
Leider ist es mir im Übrigen nicht gelungen, diese wertvolle
historische Urkunde weiter zu ergänzen. Nur der Archon lässt
sich noch ermitteln. Die Friedensverhandlungen und die end-
gültige Neuordnung der Verhältnisse zogen sich zwei Jahre
hin, erst im Jahre 401/0 kam die Verständigung προς τούς έν
Έλευσΐνι ίζοικήσαντας ZU Stande επί Ξεναινέτου άρχοντος (Aristot.
Πολ. Αθην. 40, 4). Derselbe Archon muss auch über unserem
Psephisma gestanden haben , da der Name keines anderen
Archon dieser Jahre auf -ος endigt.
Die historische Bedeutung der neuen Urkunde kann hier
nur angedeutet werden. Archinos hatte schon einmal Gelegen-
heit gehabt, sich mit der Belohnung der Befreier des Vater-
landes zu befassen, gleich im Jahre 403. Damals hatte Thra-
sybul für sie alle in Bausch und Bogen, die εκ Πειραιε'ως,
die Verleihung des Bürgerrechts beantragt. Archinos aber, der
in der Vermehrung der Bürgerschaft um solche Elemente, ών
ενιοι φανερώς ήσαν δούλοι (Aristoteles), nur den Keim neuer Un-
ruhen für den Staat sah, war es gelungen, durch eine Klage
παρανόμων das Zustandekommen dieses Psephisma zu vereiteln
(Aristot. Πολ. ΆΘ. 40,2. Aeschin. III 195), wodurch z. B. der
Redner Lysias hart getroffen wurde, der nun trotz der grossen
Opfer, die er im Kriege gebracht hatte, nur Isotele blieb (Plut.
Vit. orat. S. 835/). Offenbar war es hierbei nicht die Absicht
des Archinos, jede Belohnung zu hintertreiben, sondern er
wollte nur eine passende Abstufung je nach Verdienst ein tre-
ten lassen. Denn es war allerdings ein grosser Unterschied,
ob Jemand wirklich zu der ersten kleinen Schaar gehört hatte,
die mit Thrasybul von Theben kam, den Handstreich gegen
Phyle wagte und dort von den Truppen der Dreissig belagert