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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 1
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Körte, Alfred: Kleinasiatische Studien, 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0160

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148

A. KOERTE

e) Grab bei Demirli. Abgeb. Reber Fig. 17.
f) Grab bei Bey-köi, beschrieben von Ramsay, Journal
of Hellenic studies IX, 1888, S. 372. In dem flachen Bo-
gen der!Vorhalle sitzen zwei Löwen, deren Vorderpfoten ei-
nen Stierschädel (?) berühren. Innen drei Arcosolien.
Was diese Gräber von den altphrygischen am deutlichsten
scheidet, ist die Form des Totenlagers; wer für die Verwahr-
losung des Stils ihrer Fassaden kein Auge bat, kann durch
einen Blick in ihr Inneres leicht feststellen,ob ein Grabmal zu
dieser Klasse gehört. Während die altphrygischen Kammern
entweder ganz leer sind, oder Steinbänke für die Leichen ent-
halten, finden sich in den spätphrygischen ausnahmslos To-
tenlager, die wie Krippen aussehen, und von den anatolischen
Bauern auch gern als Krippen benutzt werden: In die Kam-
merwände sind bogen-, ausnahmsweise auch giebelförmige
Nischen gehauen, die unten in sargartige Höhlungen für die
Leichen übergehen (s. Reber Fig. 15-17). Diese Grabform,
für welche die christliche Archäologie den inschriftlich be-
zeugten (vgl. Victor Schultze, Die Katakomben S. 76 f.) Na-
men Arcosolien eingeführt hat, ist in der römischen Kaiser-
zeit von Italien aus in die Provinzen gedrungen. Weitaus am
zahlreichsten sind sie in den christlichen Katakomben. Schon
die in ihren Anfängen bis ins erste Jahrhundert nach Chr.
zurückgehende christliche Nekropole von S. Gennaro dei Po-
veri in Neapel enthält Arcosolien in Menge, dann finden wir
sie in den Katakomben von Rom, Sicilien, Kyrene, Melos,
Syrien, überall als die vornehmere Grabform neben den billi-
geren loculi. Wie fast alle in Felsnekropolen verwendeten For-
men dem Holz- oder Steinbau entlehnt sind, so auch die Ar-
cosoiien, und zwar weist der runde Bogen deutlich auf den
römischen Gewölbebau als Vorbild. Es scheint mir nicht un-
denkbar, dass die Arcosolien aus den Nischen der Columba-
rien herzuleiten sind; im Prinzip sind sie von den Bogenni-
schen, wie sie z. B. im Columbarium der Li via (Piranesi,
Antichitä di Roma III, 26) in vielen Reihen übereinander
an den hohen Wänden angeordnet sind, nicht sehr verschie-
 
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