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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0179

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SITZUNGSPROTOKOLLE 167
19. Jan. 1898. W. Doerpfeld, Aus Ithaka. — A. Wilhelm,
Zwei attische Inschriften (C. 1. A. II 20. IV,1 S. 23,116 b).
— P. Wolters, Eine neue Vase des Sophilos (Arch. Jahr-
buch 1898 S. 13).
2. Februar 1898. E. Ziller , Zur Frage der Beleuchtung
des Parthenon.— P. Kavvadias, Ein Volksbeschluss des Al-
kibiades.— W. Doerpfeld, Altertümer von Megara.
16. Februar 1898. R. Zahn, Klazomenische Keramik.—
E. Ziebarth, Archaische Inschrift aus Brahami. — J. Svoro-
nos, Eine homerische Insel (Syrie). I.
2. März 1898. J. Svoronos , Eine homerische Insel (Sy-
rie). II.— H. von Prott, Die Hephaistien.
Prott: Die Vermutung, dass hei Aristoteles, Άθην. πολ. 54,7 als dritte
Penteteris die Hephaistien und in dem letzten Satze die Amphiaraien ([νυν]
δέ προσκειται [και Άρ,φιάραια] έπί Κηαισοφώντος άρχοντος) einzusetzen seien,
von denen aus oropischen Inschriften feststeht, dass ihre Penteteris unter
dem Archontat des Kephisophon eingeführt ist, lässt sich bei genauer In-
terpretation des Aristoteles und Pollux (VIII 107) sowie der Hephaistien-
inschrift C.I.A. IV 1 S. 64 f. nicht halten (vgl. Wilamowitz, Aristoteles und
Athen I S. 229 f.; Wilhelm, Anzeiger der Wiener Akademie 1895 S. 39 ff.;
Keil, Hermes 1895 S. 473 ff.). Denn abgesehen yon den zu der Vermutung
nicht stimmenden Zügen des Papyrus werden 1) nach Aristoteles die Pen-
teteriden von den ίεροποιοί κατ’ ενιαυτόν, nach der Hephaistieninschrift da-
gegen die Hephaistien von einer aus der βουλή erlösten Festkommission,
nach den oropischen Inschriften die Amphiaraien von gewählten έπιρεληταί
verwaltet. 2) Bei Aristoteles ist nicht καί τούτων οΰδερία έν τω αύτω έν[ιαυτω]
γίνε[ται, was bei fünf penteterischen Festen sinnlos ist und nur durch drei-
fache Änderung der Überlieferung (Wilamowitz-Kaihel) in einen allenfalls
erträglichen Sinn umgewandelt werden kann, sondern mit Kenyon καί τού-
των ούδερία έν τω αύτω !νγίνε[ται zu lesen. Der Zusatz war namentlich für den
Nicht-Athener nicht überflüssig, da es in der That merkwürdig ist, dass
von den fünf Penteteriden nur eine, die Panathenaien, in Athen gefeiert
werden, worin sich ein Stück attischer Geschichte abspiegelt. Pollux,dessen
Zurückführung auf Aristoteles schon durch den von ihm begangenen Fehler
(έθυον Θυσίας τάς πεvτετηpίδας) gesichert ist, hat seine Quelle richtig lokal
verstanden und daher den Satz καί τούτων. . . ένγίνεται fortgelassen, aber
dafür die Bezeichnungen der Feste in lokalem Sinne verändert (έν Βραυρώνι,
Έλευσΐνι). Es sind also nach wie vor als dritte Penteteris die Herakleien von
Marathon anzusehen, die mit panhellenischem Agon verbunden waren und
schon deshalb trieterisch oder penteterisch gewesen sein müssen, bei Pol-
lux ist aber vielleicht Ήρακλειδών nicht zu ändern, weil man eine Sage von
der Stiftung der Herakleien durch die Iierakliden auch ohne Überlieferung
 
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