ENNEAKRUNOS, LENAION UND ΔΙΟΝΓΣΙΟΝ ΕΝ ΛΙΜΝΑΙΕ
211
fest der Chytren gefeiert wurde. Daran hat sich der Kult des
Zeus Olympios und an beide Kronos und Rhea angeschlossen.
Mit Rücksicht auf diese alten Kulte haben die Tyrannen hier
ihre grossen Festplätze angelegt. Neben dem Olympion des
Peisistratos lag der alte Zeustempel des Deukalion (Paus. 1.
18, 8) und neben oder im Bezirke des Pythion das nach der
Sage γοη Aigeus gegründete Delphinion (Paus. I, 19, 1)1.
Fand man nun einmal diese Heiligtümer bei Thukydides wie-
der, so musste man natürlich auch das Dionysion έν λίρα.ις
in derselben Gegend suchen und da schien zu Hilfe zu kom-
men das so oft missverstandene Froschlied des Aristophanes
(V. 211 ff.): λίμναϊα κρηνών τέκνα ξύναυλον ύρων βοάν φθεγ£ώ-
μεθ’ εύγηρυν έμάν άοιδάν, κοάξ κοάξ, ην άμφί Νυσήιον Διάς Διώ-
νυσον έν λίμναισιν ίαχησαμεν . ήνίχ’ ό κραιπαλόκωμος τοϊς ίεροΐσι
Χύτροισι χωρεΐ κατ’ έμόν τέμενος λαών δχλος. Am Abend der
Choen nach dem grossen Zechgelage, an dem zur Erinnerung
an des Dionysos Erfindung', Wasser und Wein zu mischen,
der άκρατος getrunken wird, bringen die Athener ihre Krüge
zum Heiligtume des Gottes έν λίραις (Athen. X 437 c). Am
folgenden Tage pilgern sie wieder im Katzenjammer an den λί-
μναι vorbei (κατ’έμδν τέμενος) zum Erdschlunde der Ge Olym-
pia, um dort das heilige Totenfest der Ghytren zu feiern. Dann
singen die Frösche das Lied zum Preise ihres mächtigen Gottes
und mögen die Wallfahrer dadurch an das böse Ende des
vorigen Tages erinnern. Natürlich ist die Chytren-Procession
mit Absicht an dem Heiligtume des Anthesteriengottes vor-
beigeführt worden 2. Leicht aber konnte man weiter schliessen,
dass der Tempel des Anthesteriengottes, der den Hermes
Chthonios, den Seelenführer, ablöst und dessen Fest an den
uralten Totenkult der Chytren angegliedert wurde, dem Erd-
schlunde beim Olympion wirklich benachbart war.
1 Ersteres giebt Dörpfeld jetzt als möglich zu, letzteres hält er selbst für
richtig.
2 Vermutlich vom Markte aus über die panathenäische Feststrasse am
Areopag und Südabhang der Burg entlang zum Olympion,
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fest der Chytren gefeiert wurde. Daran hat sich der Kult des
Zeus Olympios und an beide Kronos und Rhea angeschlossen.
Mit Rücksicht auf diese alten Kulte haben die Tyrannen hier
ihre grossen Festplätze angelegt. Neben dem Olympion des
Peisistratos lag der alte Zeustempel des Deukalion (Paus. 1.
18, 8) und neben oder im Bezirke des Pythion das nach der
Sage γοη Aigeus gegründete Delphinion (Paus. I, 19, 1)1.
Fand man nun einmal diese Heiligtümer bei Thukydides wie-
der, so musste man natürlich auch das Dionysion έν λίρα.ις
in derselben Gegend suchen und da schien zu Hilfe zu kom-
men das so oft missverstandene Froschlied des Aristophanes
(V. 211 ff.): λίμναϊα κρηνών τέκνα ξύναυλον ύρων βοάν φθεγ£ώ-
μεθ’ εύγηρυν έμάν άοιδάν, κοάξ κοάξ, ην άμφί Νυσήιον Διάς Διώ-
νυσον έν λίμναισιν ίαχησαμεν . ήνίχ’ ό κραιπαλόκωμος τοϊς ίεροΐσι
Χύτροισι χωρεΐ κατ’ έμόν τέμενος λαών δχλος. Am Abend der
Choen nach dem grossen Zechgelage, an dem zur Erinnerung
an des Dionysos Erfindung', Wasser und Wein zu mischen,
der άκρατος getrunken wird, bringen die Athener ihre Krüge
zum Heiligtume des Gottes έν λίραις (Athen. X 437 c). Am
folgenden Tage pilgern sie wieder im Katzenjammer an den λί-
μναι vorbei (κατ’έμδν τέμενος) zum Erdschlunde der Ge Olym-
pia, um dort das heilige Totenfest der Ghytren zu feiern. Dann
singen die Frösche das Lied zum Preise ihres mächtigen Gottes
und mögen die Wallfahrer dadurch an das böse Ende des
vorigen Tages erinnern. Natürlich ist die Chytren-Procession
mit Absicht an dem Heiligtume des Anthesteriengottes vor-
beigeführt worden 2. Leicht aber konnte man weiter schliessen,
dass der Tempel des Anthesteriengottes, der den Hermes
Chthonios, den Seelenführer, ablöst und dessen Fest an den
uralten Totenkult der Chytren angegliedert wurde, dem Erd-
schlunde beim Olympion wirklich benachbart war.
1 Ersteres giebt Dörpfeld jetzt als möglich zu, letzteres hält er selbst für
richtig.
2 Vermutlich vom Markte aus über die panathenäische Feststrasse am
Areopag und Südabhang der Burg entlang zum Olympion,