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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Einige vergessene Amphorenhenkel aus Rhodos
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0246
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EINIGE VERGESSENE AMPHORENHENKEL AUS RÜODOS

schlossen, dass Αλεξάνδρου der Vater des Μολπα,γόρας sei, von
dem er durch den Monat getrennt ist. Damit wird es auch
für zwei andere Fälle aus Rhodos, nämlich I. G. Ins. I Nr.
1175 επί Ξενοφάνε(υς). Γοργ[ί]ωνος. Πανάρ,ου und Nr. 1209 επί
Φανία. Σωδάαου. Δ[α]λίου, wo die Wortstellung nicht entschei-
det, im hohen Grade wahrscheinlich, dass ich mit der An-
nahme einer Vereinigung von Eponym, Monat und Fabrikant
auf je einem Stempel gegen Schuchhardt Recht behalte, wel-
cher in den Inschriften von Pergamon S. 425 ff. in dem zwei-
ten Namen den Vater des Eponymen sah. Die von Schuchhardt
als zweideutig beanstandete Folge von Eponym und Fabrikant
im Genetiv würde dann nichts auf sich haben, wenn eben auf
diesen kurzen Stempeln die Zufügung des Vatersnamens ein
durchaus nicht in Betracht kommender, der Sitte widerspre-
chender Fall war.
Es Hesse sich noch manches sagen ; aber diese Bemerkun-
gen sollen nur Anregungen für den künftigen Sammler der
Amphoren-Stempel sein. Eine solche Sammlung ist ein drin-
gendes Bedürfniss der Wissenschaft. Sie würde natürlich bei
der Masse des Materials lückenhaft sein und von Zeit zu Zeit
durch Nachträge ergänzt werden müssen, aber erst wenn sie
vorliegt wird man manche Fragen endgiltig erledigen können,
darunter auch die,ob sich mit der Willkür der Stempelung auf
der einen Seite, der die im Wesentlichen doch wieder ge-
sicherte Regelmässigkeit auf der anderen Seite entgegensteht,
die auch in der trefflichen Rezension von Bruno Keil (Berli-
ner phil. Wochenschrift 1896 S. 1611 ff.) vertretene Annahme
eines Monopols halten lässt oder nicht.
Berlin, März 1898.
F. HILLER VON GAERTRINGEN.
 
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