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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 2-3
DOI Artikel:
Herzog, Rudolf; Ziebarth, Erich: Das Theater von Neu-Pleuron
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0333

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DAS THEATER VON NEU-PLEURON

321

Boden mit dem Dach des Proskenions in einer Höhe lag, und
aus dem man durch eine der untern entsprechende Thür auf
das Dach des Proskenions heraustreten konnte. An den rechten
Eckpfeiler des Proskenions schliesst sich unmittelbar eine
sorgfältig gebaute, Ü,50m dicke Wand an, welche in einer
Höhe von 0,96“ erhalten ist. Sie wird wol auch die Höhe des
Proskenions mit Architrav erreicht haben. Diese Mauer ragte
noch vor der Ausgrabung mit der obersten Schicht etwas über
den Schutt hervor; daher ist es nicht unmöglich, dass Dod-
well wirklich noch mehr von ihr gesehen hat, wenn er (Pe-
Icisgic remciins S. 17) sagt, es sei noch ein Teil der Pro-
skenionsmauer erhalten (ähnlich Pomardi, Viaggio 1,37 :
che ancora conserva una parte clella scenci). Freilich die
dodwellsche Zeichnung des Theaters (a.a.O.Taf. 29) ist ein
reines Phantasiestück aus der Erinnerung,während seine übri-
gen Zeichnungen von der Stadt der Wirklichkeit mehr ent-
sprechen. Auch der oben erwähnte Golnaghi bemerkt (1861):
A wall, the foundations of wliicli ccin be faintly traced,
seems to hcwe separcited the steige from the town wall.
Die Mauer hat aussen eine Länge von 5,25m und wird durch
zwei schmale Seitenmauern abgeschlossen,so dass ein Innen-
raum von 4,30ra Länge entsteht. Da die Eingänge, welche
zwischen diesen Querwänden und der Stadtmauer bleiben
(etwa 1,50'“ breit), für die auf-und abtretenden Schauspie-
ler freigelassen werden mussten , so kann diese Fortsetzung
des Proskenions, die wir wol als Paraskenion bezeichnen
dürfen, nur eben zur Maskirung des Ab - und Zugehens und
etwa zur Aufbewahrung der Bühnengeräte gedient haben.
Unter der Mitte des rechten Paraskenions führte ein mit
Steinplatten abgedeckter unterirdischer Kanal mit ziemlichem
Gefälle das Regenwasser ab, das sich dann unter der Stadt-
mauer durch ins Freie ergoss.
Die 0 rchestra ist in den Felsen eingehauen; da dieser aber
sanft abfällt, so ist das Niveau in der Nähe des Proskenions
tiefer und unregelmässig, was jedenfalls durch festgestampfte
Erde ausgeglichen wurde. Vor der untersten Zuschauerreihe
 
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