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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Herzog, Rudolf; Ziebarth, Erich: Das Theater von Neu-Pleuron
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0334

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322

R. HERZOG UND E. ZIEBARTH

läuft in der Mitte eine 0,40m breite, 0,13m hohe, aus dem Fel-
sen gehauene Schwelle, welche aber an der rechten Ecke nicht
vorhanden war. Es scheint auch, dass der Baumeister nicht
diese Schwelle, sondern die untere Kante der vordersten Reihe
als Peripherie des Orchestrakreises genommen hat. Denn die-
ser Kreis mit einem Durchmesser von etwa 11,20“ (Oropos
12,40“) tangirt die Thür des Turmes gerade in ihrem Mittel-
punkt. Der vordere Halbkreis der Orchestra schneidet in den
seitlichen Treppen des Zuschauerraums ab.
Die Stützmauern des Theaters, bis 3,50“ hoch (an der
Südecke) erhalten, sind in schönen Rusticaquadern , regel-
mässiger als die Stadtmauer, aufgeführt. Die Parodosmauern
sind nicht ganz parallel zur Stadtmauer. Die rechte, 8,00“
lange, ist an der südlichen Ecke 4,50, am Abschluss 4,75“
von ihr entfernt,die linke an der nördlichen Ecke 4,00“; nach
6,70“ (so weit ist sie erhalten) 4,20“. Diese auf der ver-
schiedenen Entfernung der Parodosecken von der Stadtmauer
beruhende Unregelmässigkeit war wol durch die Rücksicht
auf den Felsen, aus dem das Theatron herausgeschnitten
wurde, veranlasst, hat übrigens in Oropos ein Gegenstück.
In jeder Parodos fand sich ein Architekturstück in Form
eines Bogensegments. Ihre Grösse und der aus ihnen berech-
nete Durchmesser der Lichtweite (rechts 2,23, links 1,76“)
macht es wahrscheinlich, dass sie zu zwei den Eingang der
Parodoi bis an die Paraskenien überwölbenden Bögen ge-
hörten.
Von den Sitzreihen (vgl. Taf. 12a (2) sind die drei unter-
sten aus dem Felsen gehauen,die höheren zum Teil ausgehauen,
zum Teil aufgesetzt, in der Mitte sind sie bis zurXI. erhalten,
Ό
nur die V. und VI. etwas abgerutscht. Nach der XI. müssen
noch vier Reihen ergänzt werden,so dass 15 herauskommen bis
zu der aus kleineren Mauersteinen aufgeführten runden Ab-
schlussmauer, von der in der Nähe der Mitte noch ein Stück er-
halten ist (auf der Abbildung Taf. 12a ^ zu erkennen). Die
Sitzstufen sind 0,80“ tief, 0,40“ hoch. Treppen waren wie es
scheint nur auf beiden Seiten,direkt an die 0,48“ starke Stütz-
 
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