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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 2-3
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Herzog, Rudolf; Ziebarth, Erich: Das Theater von Neu-Pleuron
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0335

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DAS THEATER VON NEU-PLEURON

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raauer anschliessend, 0,48m breit, die Stufen 0,20™ hoch. Der
Anfang der rechten Treppe wurde freigelegt die linke ist trotz
der Verrückung der Reihen gut zu erkennen, ln der Mitte war
keine Treppe. Von der Proedria wurde nur ein bevorzugter
Sitz gefunden. Er ist in der untersten Reihe, nicht ganz in
der Mitte, doch scheinen rechts und links von ihm keine wei-
teren gewesen zu sein. Die anschliessende Bank zeigt in roher
Ausführung das übliche Profil (vgl. Taf. 12a,2).
Auf den aus dem Felsen gehauenen besonderen Sitz,der durch
eine Eintiefung ausgezeichnet ist, war eine nahezu quadratische
Platte aufgelegt, mit derselben Eintiefung wie der untere
Teil des Sitzes und durch zwei Dübel mit ihm verbunden.
Sie befand sich nicht mehr an ihrer Stelle, ihr Platz ist aber
durch die Dübellöcher und ihre Übereinstimmung mit dem un-
teren Teil gesichert. Rechts hat die Platte eine Einarbeitung wie
zur Anfügung einer weiteren, von der sich aber keine Spur
gefunden hat. Die Platte ist ganz glatt bearbeitet,das Material
ist ein feinerer Kalkstein.
Zur Veranschaulichung der Bauart mögen die Abbildungen
auf Taf. 12a dienen, nach Photographien, welche Herr 0.
Rubensohn auf einer Reise durch Aetolien mit grösster Freund-
lichkeit als Ersatz für unsere misslungenen aufnahm,wie wir
ihm auch die Richtigstellung einiger vergessenen oder un-
sicheren Masse verdanken.
So stellt sich uns das Gesamtbild des Theaters, zu dem wir
noch die sich nach Westen auf die Lagunen von Messolongi,
die Inseln Kephallenia und Zante und die Küste von Patras
mit dem schneeigen Erymanthos im Hintergrund öffnendeAus-
sicht hinzunehmen können, als ein bescheidenes Werk dar,
das mit dem geringsten möglichen Aufwand an Arbeit,Mate-
rial und Ausstattung ausgeführt wurde. Dass es wie alle übri-
gen Reste der Stadt in einem Zuge und zwar im Anschluss
an die Stadtbefestigung gebaut wurde, zeigt die Bauart und
namentlich der Bauplan. Dies ist insofern nicht unwichtig,
als wir dadurch ein ziemlich festes Datum für diesen, anderen
hellenistischen Theatern so ähnlichen Bau hätten. Die SLadt
 
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