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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0372
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FUNDE

guter römischer Zeit zu stammen. Auf Stirn und Brust ist je
ein Kreuz eingemeisselt.
Dieser Umstand und die rücksichtslose Verwendung sowol
des Reliefs wie der Inschrift zeigen die späte Entstehung der
Anlage, wenn es überhaupt eine einheitliche Anlage ist. Das
Relief ist in das Geschäftshaus der Brüder Κολλύρου (Andreas-
Strasse, nahe dem Hafen) überführt worden. (’Άστυ 13-15
Ιουνίου 1898, ausserdem benutzen wir Skizzen, Abschrift und
Notizen, die Herr A. Rehm freundlichst zur Verfügung gestellt
hatte).
Südwestlich von Gytheion, in dem Κάρδαμα genannten Thal
am Euss der fränkischen Burg Passava (Curtius, Peloponnesos
II S. 273), die auf den Trümmern des alten Las steht, sind
mancherlei antike Reste, z. T. von Gräbern und Sarkophagen,
vorhanden.die von einem der Besitzer der Gegend, Μιχ. Μητσά-
κος, seit geraumer Zeit heimlich ausgeheutet wurden. Jetzt hat
die Behörde bei ihm einen Tierkopf (Widder oder Rind), dem
vorzügliche Arbeit nachgerühmt wird, eine Marmorschale und
drei Münzen (deren eine nach der Beschreibung eine der sparta-
nischen Münzen mit Keule und ΈπΙ Εύρυκλέος sein muss) fest-
gehalten. Früher entdeckte zahlreiche bemalte Thongelasse
und Metallgeräte fanden sich nicht mehr vor, ebensowenig
eine kleine marmorne Kriegerfigur (’Άστυ 16 Σεπτ. 1898).
Beim phthi otischen Theben sind durch den dortigen
Altertumsverein ’Όθρυς einige Funde gemacht worden. Ge-
nannt werden eine Löwenfigur natürlicher Grösse ohne Ivopf
und Füsse, deren einer, abgebrochen, allerdings vorhanden
ist, zwei Inschriften, ein grosses korinthisches Kapitell, zwei
monolithische Säulen.
An einer anderen, als λόφος Ζερελίων bezeichneten Stelle,
fänden Mitgliederdesselben Vereins Gräber, die in das 4. Jahr-
hundert vor Chr. versetzt werden, obwol ausser Gebeinen
nichts in ihnen gefunden wurde. An demselben Hügel fand
man steinerne und thönerne Wirtel und zwei kleine durch-
bohrte Pyramiden aus Thon, offenbar die so häufigen Weber-
gewichte (Άστυ 5 Όκτ. 1898).
 
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