Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0395
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ΙΙΑΡΑΣΚΗΝίΑ. ΠΑΡΟΔΟΙ. ίίΕΡΙΑΚΊΌί

383

Da lässt sich nun erstens wirklich nach weisen, dass sich in
diesen Paraskenien Thüren befanden, durch die man in die
Orchestra treten konnte. Photios, Etym. Magnum und Bekkers
Anecdota nennen alle die παρασκήνια: αί είσοδοι αΐ εις την σκηνήν.
Selbstverständlich ist σκηνή hier von den Lexikographen, welche
von dem griechischen Theater keine eigene Anschauung mehr
hatten, eingesetzt für das einzig richtige ορχήστρα, welches
sich bei Didymos fand, der unzweifelhaft griechische Theater
kannte; Vgl. Harpokration u.a : παρασκήνια ... ό δέ Δίδυμος τας
εκατέρωθεν τής ορχήστρας εισόδους. Also haben wir SOWOl Üidy-
mos wie jene Lexikographen als Zeugen dafür, dass der Haupt-
zweck jener Flügelbauten so sehr in den auf den Schauspieler-
platz geöffneten Thüren lag, dass sie sogar selbst είσοδοι ge-
nannt werden konnten. Dass mit diesen είσοδοι die grossen
Hauptthore, durch welche das Publikum eintrat, gemeint
seien, scheint mir ganz undenkbar; denn wie könnte man
diese mit dem Worte παρασκήνια bezeichnen?
Die Stelle des Harpokration scheint mir nur verständlich,
wenn wir in diesen Paraskenien Thüren annehmen, durch die
man die Orchestra betreten konnte. Entscheidend aber ist mei-
ner Ansicht nach die Stelle des Pollux (IV, 126) παρ’ έκάτερα
δέ των δύο θυρών των περί την μέσην άλλαι δύο εϊεν άν, μία εκατέ-
ρωθεν; also in dem grossen Gebäude,das aus der mittleren Skene
und den zwei Nebenskenen bestand waren meistens, wie be-
kannt,drei Thüren in dem mittleren Bau, beiderseits von die-
sen drei Thüren aber befand sich noch je eine Thür. Aus-
drücklich nennt Pollux uns also die Thüren, die wir schon
annehmen mussten. Bevor wir versuchen Näheres über sie zu
ermitteln müssen wir erst noch eine Stelle des Harpokration
genauer betrachten, wo er die Paraskenien bezeichnet als ό παρα
τήν σκηνήν αποδεδειγμένος τόπος ταϊς εις τον αγώνα παρασκευαΐς.
Diese Worte scheinen mir z. B. bei A. Müller (S. 51) nicht
ganz richtig erklärt, denn ein τόπος (αποδεδειγμένος ταϊς εις τον
αγώνα παρασκευαΐς ist nicht ein Raum 'für die Theaterrequi-
siten bestimmt’, sondern ein Raum für die Vorbereitung der
Spiele, wo sich z. B. die Ankleidezimmer und dergleichen be-
 
Annotationen