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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0399

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ΐίΑΡΑΪΙΚΗΝίΑ. ΠΑΡΟΔΟΙ. ίΙΕΡΙΑΚτΟί

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die Orchestra betraten. Unter diesen Parodoi aber versteht auch
er 'die zwei seitlichen Zugänge zur Orchestra, durch welche
die Zuschauer das Theater betreten Diese letzte Annahme
lässt sich aber, wie eingestanden wird, nicht beweisen; über-
liefert ist es nicht, nur hat man gemeint es aus einigen Stellen
schliessen zu dürfen. Hauptsächlich kommt hier die Stelle des
Athenaeus (XIV,622 b) in Betracht. Hier spricht Semos ό Δή-
λιος erst von den αΰτοκάβδαλοι, dann sagt er: οί δε ιθύφαλλοι κα-
λούμενοι προσωπεία μεθυόντων έχουσιν .... σιγή δε διά του πυ-
λώνος εΐσελθόντες δταν κατά μέσην την ορχήστραν γε'νωνται έπιστρέ-
φουσιν εις το θέατρον u. S. W. und endlich: οί δε φαλλοφόροι, also
eine dritte Art, προσωπεΐον μεν ού λαμβάνουσι .... καυνάκας τε
περιβεβλημε'νοι παρέρχονται οί μεν έκ παροδου. οί δέ κατά μέσας τάς
θύραςu.s.w.Wie man hieraus schliessen kann,πυλών sei dasselbe
wie πάροδος, verstehe ich nicht. Semos berichtet vielmehr von
verschiedenen Leuten,die verschiedenartig ausgestattet in ver-
schiedener Weise auftreten. Ich glaube also im Gegenteil hie-
raus schliessen zu dürfen,die πάροδος sei nicht dasselbe wie der
πυλών, und während ohne Zweifel der πυλών die grosse Thüre
für das Publikum ist, muss mit dem Namen πάροδος eine an-
dere Thür gemeint sein. Dies ist eigentlich die einzige Stelle,die
uns etwas mehr über diese Parodoi lehrt; denn bei Aristoteles
Eth. Nie. IV, 1123 wird εν τή παρόδω zu übersetzen sein durch
'beim Auftreten des Chors’; wenigstens geben diese Worte
gar keinen Aufschluss über die Lage der πάροδοι1.
Ich glaube,dass man die πάροδοι zu erkennen bat in den mit
Periakten oder in anderer Weise ausgestatteten Thüren der
Paraskenien, welche an beiden Seiten der Skene in die Orche-
stra führten, denn ausser den schon genannten, scheinen mir
auch noch die folgenden Stellen darauf hin zu weisen.Nachdem
Pollux IV, 126 über die παρασκήνια und περίακτοι gesprochen

1 Aus der Stelle des Plutarch Dem. 34 glaube ich nichts schliessen zu
dürfen. Er hat unzweifelhaft eine ganz unrichtige Abstellung vom griechi-
schen Theater,und die Ungenauigkeit seiner Schilderung ergiebt sich schon
aus dem Gebrauch der Mehrzahl παρόδων. [VgT. oben S. 346].
 
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