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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI issue:
Heft 4
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Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0400

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388

ί. Η. HOLWERDÄ JR.

hat, lässt er unmittelbar folgen : των μέντοι παρόδων ή μεν δε-
ζια άγρόθεν η εκ. λιμένος η έκ πόλεως άγει, οί δε άλλαχόθεν πεζοί
άφικνούμενοι κατά, την έτέραν εισίασιν. Dieses unmittelbare Über-
gehen von παρασκήνια auf πάροδοι ist gewiss am leichtesten zu
erklären, wenn man sich diese πάροδοι als die Zugänge durch
die παρασκήνια selbst denkt. Weiter erklärt sich auch das Wort
πεζοί so am leichtesten: diejenigen, welche zu Fuss kamen,
konnten natürlich durch die nicht sehr grossen Paraskenien-
thüren auftreten,die für Wagen zu klein gewesen sein werden;
diese kamen also nicht durch die πάροδοι in die Orchestra,
sondern auf einem anderen Wege, vielleicht durch den πυλών,
ich sehe nicht,wie man sonst das Wort πεζοί erklären könnte.
Besonders wichtig scheint wir aber die bekannte Stelle des
Demosthenes (Gegen Midias 17)1 und die.Erldärung des Ulpia-
nus: καί ούκ ένταΰθ’ εστη τής ύβρεως αλλά τοσουτον αύτω περιήν
ώστε.,.τά παοασκήνια φράττων, προσήλων ιδιώτης ών τά δημόσια,
κακά καί πράγματα άμύθητά μοι παρέχων διετελεσεν. Richtig wird
behauptet die ύβρις bestehe darin,dass durch diese Handlung der
Chor verhindert werde aufzutreten. Aber der Chor pflegt doch
durch die πάροδοι aufzutreten , und wenn das durch Verram-
melung der Paraskenien, verhindert werden kann, so müssen
die Parodoi in den Paraskenien liegen. In dieser Weise erklärt
sich die Sache ganz ungezwungen. Und auch Ulpianus2 hat sie
SO verstanden : τά παρασκήνια φράττων : τουτ’ έστι άποφράττων
τάς επί τής σκηνής εισόδους ΐνα ό χορός άναγκάζηται περιιέναι διά
τάς εξωθεν εΐσοδους u.s.w. Ausdrücklich werden hier einander
gegenüber gestellt Eingänge des Chors (also die πάροδοι),wel-

< Die Midiana fällt ins Jahr 354. Die Demosthenesstelle beweist mithin,
dass auch die älteren Theaterbauten aus der Zeit vor Lykurg 'Nebenske-
nen’ neben dem Hauptskenengebäude hatten.
2 Ulpianus kannte selbstverständlich griechische Theater eben so wenig
aus eigener Anschauung als jene Lexikographen. Auch ihm aber war jene
Erklärung von παρασκήνια als είσοδοι sehr gut bekannt, und zwar in weit un-
getrübterer Form. Wo jene irrtümlich εις τήν σκηνήν eingesetzt haben,hat er
έπί τής σκηνής,bei der σκηνή, in der Nähe der σκηνή, was der wirklichen Ein-
richtung der griechischen Theater vollständig entspricht.
 
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