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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Die sogenannte Hetäreninschrift aus Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0448

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436

a. Wilhelm

-π]τυος Κτησιφώντος
- σίλην Προσθένου
την έ]αυτου γυναίκα
Es läge nahe, scheint aber doch zu gewagt, als Namen der
Frau 'Αρπάλη zu vermuten; hält man an Thierschs Abschrift
fest, so ist Βα]σίλην,wahrscheinlicher Νικη]σίλην1 oder ähnlich
zu lesen (Πενθε]σίλην Thiersch). Eine noch unveröffentlichte
Weihung an Έλευθίη, deren Renntniss ich Herrn Dr. 0. Bu-
bensohn verdanke, nennt 'Αρπάλη Έρασιφώντος. Προσθένης ist
wol der häufigste Männername auf Paros.
Für Πεκώ war ich einst geneigt Πειθώ zu vermuten (als Name
einer Ergastine C. I. A. II 956. 957, einer Hetäre Athenaeus
XIII 577 a) aber K steht deutlich auf dem Steine. Also liegt
wie bei Κοδώ in einer noch unveröffentlichten Inschrift aus
Paros, ein stark verkürzter Kosename vor.
Z. 16. Der Name Πάρων ist auch in der kürzlich B.C H. 1897
S. 21 mitgeteilten Inschrift Z. 7 zu erkennen und steht ebenso
deutlich C.I.G. 2398 e add. S. 1077 (Le Bas 2066), wo Böckh
Μ. Αύρ. Θρασυζένου του πά[τ)ρωνος lesen wollte. Übrigens ist
der Name auch ausserhalb der Insel nachzuweisen.
Z. 17. Von dem Zahlzeichen an erster Stelle erkenne ich auf
dem Abklatsche noch den ersten schrägen Strich. Zu Ende
der Zeile scheint der Steinmetz statt P in Γοργού irrig B ein-
gehauen zu haben.
Z. 1 8. Κ]λειναρώ gehört zu einer kleinen Gruppe von Kosena-
men, die ich bisher nicht zusammengestellt linde. An Τιρ,αρώ
einer anderen Inschrift von Paros habe ich schon oben S. 426
erinnert. Die Zugehörigkeit zu Κλειναρέτη und Tiuap έτη liegt
auf der Hand. Einige Beispiele aus anderen Inschriften: Δα-

1 Der Name Νικησίλη, den die Griechischen Personennamen nicht ver-
zeichnen, begegnet in der S 430 erwähnten Inschrift aus Tenos Z. 12 f.,
vgl. Νικησίλας in der grossen Urkunde ebendaher lnscr. Brit. Mus. 377 Z. 45.
Die Raumverhältnisse scheinen eher für den längeren als den kürzeren
Namen zu sprechen, indess kann die Zeile etwas eingerückt gewesen sein
wie Z. 2 auf dem Steine S. 430.
 
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