Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Herzog, Rudolf: Reisebericht aus Kos
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0468

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
456

R. HERZOG

731, 5. Trotz Inscr. of Cos 37, 9 ist καθίζοντες hier nicht in-
transitiv ( = sitzen) zu fassen.
Z. 20. Der Preis des Opfertiers ist durch Rasur getilgt,aber
wol aus Z. 22 und Inscr. of Cos 29, 3 zu ergänzen [L v];
es wäre demnach eine junge Kuh, δάμαλις, nach Inscr. of
Cos 38, 5 f. Auch der Rest der Zeile ist — absichtlich — be-
schädigt. Es könnte vielleicht auch gelesen werden ίερεΐον [άπό
L v] τά τε γέρη διδότ[ω.
Ζ. 22 f. Diese überaus häufige Exekutionsklausel ist von
Mitteis, Reichsrecht und Volksrecht S. 404 - 44 sehr ausführ-
lich besprochen. Sie wirft ein eigentümliches Licht auf den
Geschäftsbetrieb des Heiligtums.
Der Rest der Vorschrift Inscr. of Cos 29, Z. 9 f. enthält
Bestimmungen über die Besetzung des Priestertums der Göt-
tinnen durch Kauf,was von einer bestimmten Zeit an [Inscr.
of Cos 386, 6) auf Kos das Gewöhnliche war1.
Ein Ausschreiben des Priestertumsund den Kaufeintrag ent-
hält nun auch der neue Stein auf seiner Rückseite.
3. Nicht geglättet. Die Inschrift nimmt etwa die obere Hälfte
des Steins ein. Links ist die Oberfläche 10-13cm vom Rand
an zerstört, was bei voller Ausnützung des Raums 7-9
Buchstaben entspricht. Rechts ist die Oberfläche zwar, ab-
gesehen von Z. 1, bis an den Rand erhalten, die Zeilenenden
erscheinen aber glatt verrieben und weisen in Z. 2-6 nur
unbestimmbare eingepickte Striche und Punkte auf. Hiedurch
und durch die formlose Abfassung wird die Ergänzung sehr
erschwert. Die Schrift ist noch nachlässiger eingeritzt als auf
der Vorderseite. Höhe der Buchstaben lcm, in Z. 6 und 7
l,5cm (vielleicht von andrer Hand zugefügt).
ΝΑΤΤΩΛΗΘΗΤΩΙ. .
ΩΣΥΝΛΣΔΙΛΓΡΛ

1 Die Litteratur über den Kauf der Priestertümer ist zuletzt zusaramen-
gestellt von E. Bischoff, Rhein. Mus. 1899 S. 9-18. Ich kann mich seinen
Ausführungen nicht durchweg anschliessen.
 
Annotationen