Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Wilhelm, Adolf: Altattische Schriftdenkmäler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0502
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
490

A. WILHELM

teilern auffällig; aber die Behauptung : superficiem lapidis
leviter esse striatam non alio consilio nisi ut ea striatura
pro ornamento esset lapidi erschöpft nicht ganz den Sach-
verhalt. Nicht selten wird auf Steinen.namentlich älterer Zeit,
ein besonderer Streifen für die Schrift sorgfältig geglättet, wäh-
rend der übrige Teil, von einem ebenfalls geglätteten Saume
abgesehen, gerauht wird, wie I 390. 396.So hätte diese Bear-
beitung an unserem Steine nichts merkwürdiges, läge nicht
der zweite Schriftstreifen, der die dritte und vierte Zeile trägt,
ein wenig tiefer als die rauhe Fläche oberhalb und unterhalb,
der obere erste Schriftstreifen dagegen mit dem rauhen Felde
in gleicher Ebene. Die Erklärung hat mir W. üörpfeld gege-
ben. Der Stein trug ursprünglich nur die beiden obersten
Schriftzeilen und unterhalb blieb der ganze übrige Teil des
Steines gerauht; später wünschte man auf dem Denkmale
ein zweites Gedicht einzutragen und arbeitete, um Raum zu
schaffen, auf der rauhen Fläche einen zweiten Streifen ab, der
natürlich tiefer zu liegen kam. Dazu stimmt, was von jeher
hätte klar sein sollen, dass beide Einträge ganz verschiedene
Hand zeigen. Diese verrät sich nicht nur in den Buchstaben-
formen, sondern auch in dem Gebrauche der Interpunktion,
die in dem ersten Gedichte vor dem Beginne des Pentameters
genau wie in der 1 Iekatompedoninschrift durch drei Kreise
mit Zirkelpunkt ausgedrückt erscheint, während sie in dem
zweiten Epigramme an der entsprechenden Stelle fehlt. Von
diesem zweiten Epigramme ist, nach Iiirchhoffs Ergänzung:
’H (χάλα δη κείνοι ταλακάρδιοι οί ρα. τ]ότ’ αιχμήν
στησαρ, πρόσθε πυλών άγ[ρου επ’ έσχατιας
ααρνάαενοι δ’ έσάωσαν Αθηναίας πολύβουλου]
άστυ βίαι ΙΙερσών κλινάρ.ενο[ι δύναρ.ιν
die Beziehung auf die Schlacht von Marathon klar; aber auch
für das erste wird sie durch die Worte Έλλά[δα..] πχσαν δού-
λιοΓν ηααρ ίδεϊν1 gesichert. Wir haben keinen Grund anzu-

i Man liest Έλλά[δα γην] πασαν; aber für drei Buchstaben ist vor πασαν
nicht Raum. Allenfalls u.rj ?
 
Annotationen