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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Rubensohn, Otto: Paros, 2, Topographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0223
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PAROS II

213

nur der Dativ von αστός gemeint sein1 * * *. Wir fanden den Stein
vor dem Anwesen der Marmorwerke im Meere stehend — er
diente den dort anlegendcn Schiffern zum Festmachen der
Taue — und Hessen ihn ins Museum schaffen. Nach meinen Er-
kundigungen über seinen früheren Aufstellungsort hat er in der
jetzt ganz zerstörten Kirche Septembriani in Parikia als Unter-
satz für den Altartisch gedient, von da ist er an die Meeresküste
verschleppt worden, wo er später bei der Kirche des Hag. Niko-
laos längere Zeit gelegen haben soll. Nach einer anderen Ver-
sion ist die Säulentrommel am Phrurion zum Vorschein gekom-
men. Jedenfalls steht fest, dass sie in der Stadt selbst ge-
funden ist.
Stammt auch dieser Stein aus dem Thesmophorienheiligtum,
so besitzen wir drei Fundstücke aus diesem, von denen eins in
unmittelbarer Nähe der Stadt (Δήμητρος Καρποφόρου Ross),
eins ungefähr eine Stunde Weges von der Stadt entfernt und
eins in der Stadt selbst verbaut war. Wie wenig aus den P'und
umständen des einen oder des anderen dieser Steine für die
Lage des Heiligtums gefolgert werden kann, ist hiernach klar.
Und an diesem Ergebnis wird auch wenig geändert, wenn der
letzte der betrachteten Steine ausscheidet. Die Säulentrommel
kann nämlich auch aus einem besonderen Heiligtum der Kore
stammen. Dass es ein solches neben dem Thesmophorienhei-
ligtum in Paros gegeben hat, wird durch eine heute verschol-
lene Inschrift bewiesen, das Fragment einer Rechnungsablage
über Tempelschätze, in der alle Kulte der Stadt verzeichnet
gewesen zu sein scheinen (Rangabe Antiquites hell. 896):
v
ινος σΰμμ[ικτον άργυριον
ενι Δ Δ h l· Η I C : Διός Βα[σιλέως
Απόλλωνος Λ]υκείο : Π Η Η h C : Αφροδίτη[ς

1 Auch der Plural εύξάμενοι in der von de Ridder herangezogenen Inschrift
des Demokydes und der Telestodike (Kirchhoff Studien zur Geschichte des griech.
Alphabets4 S. 81) ist, wie hier bemerkt sei, mit ΩΙ geschrieben, Olympios ’Athj-
ναιον V 8 hat sich bei der Abschrift versehen. Für den Inhalt unserer Inschrift
verweise ich auf Homolles Bemerkungen B. C. H. 1897, 148 ; vgl. ausserdem
Dittenberger Sy liege- 565 und 484 5.
 
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