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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 28.1903

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Pfuhl, Ernst: Der archaische Friedhof am Stadtberge von Thera
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https://doi.org/10.11588/diglit.42076#0027
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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA g

Mauer zu bauen, musste man aber den Schiefer soweit abarbei-
ten, wie es bei Anlage von Grab 15 geschehen ist. Etwas ähn-
liches begegnet bei Grab 10 am Südende der Terrassenmauer:
seine Vorderwand ist die etwas tiefer herabgeführte Innen-
seite dieser Mauer. Grab 12 dagegen ist gewiss später hinter
der Terrassenmauer angelegt. Von den Opfergruben gehört 13
wahrscheinlich zu Grab 14, 11 zu Grab IO. Die Lücken zwi-
schen Fels und Mauer, Gräbern und Gruben sind mit Bruchstei-
nen ausgefüllt.—Von den vor der Terrassenmauer liegenden
Gräbern zeichnet sich 7 durch eine eigene Rückwand aus;
Grab 9 scheint das letzte der Reihe gewesen zu sein; die
Mauer wenigstens kann sich auf dem ansteigenden Schiefer
nicht mehr weit fortgesetzt haben. Unterhalb dieses südlichsten
Teiles der Terrasse liegen einige flache Einzelgräber.
Grab 1 (25). Die Rückwand ist in den Schiefer geschnitten
und verkleidet mit einer einsteinigen Mauer, welche 1,5 m hoch
erhalten ist, die Nordwand reicht schräg abfallend fast bis zur
äusseren Flucht der Vorderwand, deren Lage durch einige
Steine der untersten Schicht bestimmt wird ; als Südwand dient
die Nordwand des benachbarten Grabes. Nahe der Südostecke
stecken zwei Steine im Boden, die offenbar von der Packung
einer Urne herrühren. Im untersten Schutt fanden sich Scher-
ben einer halslosen theräischen Amphora und eines grossen
Pithos sowie unverbrannte Rinderknochen zerstreut; das Grab
ist also ausgeraubt worden.

Grab 2 (8). Die den senkrecht abgeschnittenen Schiefer
verkleidende Rückwand ist ebenso hoch erhalten wie bei dem
vorigen Grabe. Die Norclwancl ist 1,3 m weit stark gebaut und
schliesst nach vorn mit regelmässigen grossen Steinen ab; sie
enthielt eine Art Nische mit einer Beisetzung. Davor befindet
sich ein um 0,25 m schmäleres, weniger gut gemauertes Stück,
das unverbunden anstösst: nach mehreren sicheren Beispielen
eine verbaute Thür. Die Südwand besteht in ihrem hinteren
Teil aus der Nordmauer des Nachbargrabes, der vordere Teil
ist in gleicher Breite unverbunden angestossen; die Ecke war
durch einen eingebauten Felsblock verstärkt: dadurch ist auch
 
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