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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 28.1903

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Pfuhl, Ernst: Der archaische Friedhof am Stadtberge von Thera
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https://doi.org/10.11588/diglit.42076#0049
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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 31
Grab 17 (11). Die Form des Grabes geht aus dem Plan
hervor. Auf einer grade abgeschnittenen Stufe lag die Urne
nach Norden gerichtet in sorgfältiger Steinpackung gebettet;
davor war eine viereckige Opfergrube eingeschnitten und nach
Süden durch eine kleine Mauer abgeschlossen ; eine Vorder-
wand ist nicht erhalten. — Der Oberteil der eiförmigen joni-
schen Amphora (G III) war abgeschlagen und unvollständig
wieder aufgesetzt, im Inneren fand sich nur Erde: offenbar
war hier ein kleines Kind begraben. In der Grube lag eine
0,3 m starke Aschenschicht mit Knochen von Kleinvieh und
folgenden kleinen Gefässen und Scherben :
1. Kretisches Kännchen C 38.
2. Mündung eines Kugelkännchens aus gelbem Thon (P).
3. Scherben zweier bauchiger Kannen wie die unter S 4 auf-
geführte von unbekannter Herkunft.
4. Scherben einer kleinen bauchigen Kanne aus rotem Thon,
braun gefirnist.
5. Verbrannte Scherbe vom Halse einer schlauchförmigen
Kanne mit mehrfachen Kreisen.
6. Scherben dreier theräischer Skyphoi.
7. Scherbe eines protokorinthischen Skyphos mit Fussstrah-
len (K I A).
8. Scherbe des theräischen Tellers A 185.
9. Einzelne Scherben einer halslosen theräischen Amphora
und eines grauen Kochtopfes.
Grab 18 (15). In einer halbkreisförmigen Felseinarbeitung
lag die euböische Amphora J 2 in einer Steinpackung mit der
Mündung leicht bergauf gerichtet. Sie war mit einer Scherbe
verschlossen und enthielt Erde mit geringen Resten unverbrann-
ter Kinderknochen. Südlich neben ihr war die Erde auf dem Fels
mit etwas Asche vermischt, vor der Packung lagen die Scher-
ben eines Kochtopfes mit dem unverbrannten Schenkelknochen
eines Schafes. Dicht darunter fand sich ein zweiter flacher Ein-
schnitt in den Schiefer mit einer dünnen Aschenschicht darin,
welche Knochen von Kleinvieh enthielt. Man hat dem Kinde
also ein Totenopfer verbrannt, etwas von dessen Asche zu der
Urne geschüttet und einen Lammbraten dazu gestellt.
 
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