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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 28.1903

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Pfuhl, Ernst: Der archaische Friedhof am Stadtberge von Thera
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https://doi.org/10.11588/diglit.42076#0069
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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 51
durch eine Steinschüttung ausgeglichen und mit flachen Stei-
nen unregelmässig gepflastert. An der Rückwand lag auf einer
1 m hohen Schuttschicht eine die Nordostecke einnehmende
dünne Aschenschicht von 0,6:0,7m Ausdehnung. Diese Schüt-
tung besass die ganze Breite des Grabes, denn in der Südost-
ecke fand sich darin 0,9 m über dem Boden ein aufrecht ste-
hender theräischer Skyphos. Unter diesem standen auf dem
Boden des Grabes drei Kugelkännchen aus gelbem Thon (P)
und die beiden kretischen Kännchen C 42 und 43, an der Rück-
wand entlang in zwei Reihen über einander neun theräische
und ein protokorinthischer Skyphos (K 22) sowie eine theräi-
sche Tasse, drei davon umgekehrt; zwischen ihnen lag die
theräische Kanne A 80, in dem einen Skyphos waren der the-
räische Kantharos A 135 und das kretische Kännchen C 46.
Vor diese kleinen Gefässe war ein Steinbalken wie eine
Schwelle gelegt. Im Schutt davor fanden sich Scherben klei-
ner, weiter vorn auch grosser Gefässe, das Grab ist also aus-
geraubt worden. Bemerkenswert ist die Aufschüttung für das
Opfer über den beigegebenen Trink- und Salbgefässen. — Die
kleinen Scherben stammen von dem protokorinthischen Sky-
phos K 23, von zwei theräischen Skyphoi, von einem Sky-
phos aus grauem Thon (Q), von einem euböischen Skyphos
J 33, von einer theräischen Schale A 148. Unter den grossen
Scherben — von drei theräischen Amphoren und einem gro-
ben Pithos — befinden sich solche mit figürlichen Darstellun-
gen (A 39).
Grab 47 (60). Das grosse Grab ist unter Benutzung mehre-
rer Felsblöcke in der Weise angelegt, dass man die Flächen
dieser Blöcke mehr oder weniger glättete und in die Lücken
teils kleinere Blöcke teils Bruchsteinmauern einfügte. Die Süd-
wand verkleidet den dort abgeschnittenen Schiefer, die Vor-
derwand ist ganz aus grossen Steinen gemauert. Der Boden ist
vollständig mit Platten gepflastert.·—Von dem reichen Inhalt
hat eine gründliche Plünderung nur noch Spuren übrig gelas-
sen. An der Rückwand stand 1 m von der Südwand entfernt
eine λάρναξ aus grauem Tuff (U 2) wie Thera II S. 28, Abb. 74.
Sie war unbedeckt und enthielt verbrannte Kochen von min-
 
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