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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Weinreich, Otto: Theoi epēkooi
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0052
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40

O. WEINREICH

Sabazios, von dem eine jener zahlreichen Votivhände Zeug-
nis gibt (82), des Sarapis (86) und der Isityche (64).
Der Anteil, den die nördlichen Provinzen, Thrakien,
Dacien und Mösien, sowie die Pontusländer liefern, ist recht
erheblich. Häufig sind es auch hier Heilgottheiten, die das
Epitheton επήκοος tragen. Asklepios erscheint in den Inschrif-
ten teils allein (41; auch 102 bezieht sich auf ihn), teils mit
Hygieia (39; Hygieia allein 62, Basis einer Marmorstatue)
und Telesphoros zusammen (40). Der locale Beiname Σαλ-
δοουισσηνός (41) scheint zu zeigen, dass Asklepios hier an die
Stelle eines einheimischen thrakischen Heilgottes getreten
ist (vgl. Kazarow, Archiv für Religionswissenschaft XI 1910,
575). Die Ehrung gilt wohl im Grunde dem alten κύριος έπή-
κοος Σαλδοουισσηνός; den Namen des griechischen Gottes
übernimmt man, wie man den Typus der Darstellung über-
nimmt: jene Inschrift befindet sich auf einem Relief, das
Asklepios mit Schlangenstab zeigt, 1. neben ihm Hygieia,
die Heilschlange aus einer Schale tränkend, und r. Telespho-
ros, auf welche beide die Inschrift keinen Bezug nimmt. Ein
ähnliches Verhältnis, wie es hier für Asklepios und den hei-
mischen Heilgott vermutet wird, und wie es vielleicht auch
für das durch locale Kultnamen näher bestimmte Götter-
paar Zeus und Hera (136; 137) angenommen werden darf, ist
in einem andern Fall deutlich. Der Patron der Eisenwerke,
der in Tirnova Apollon Aulariochos heisst (1 3), begegnet uns
auf dem Relief eines thrakischen Reiters nur mit dem ein-
heimischen Namen bezeichnet als θεός επήκοος μέγιστος Αυλαρ-
χηνός (44). Von Gottheiten, die auch sonst als έπήκοοι bezeugt
sind, finden wir Apoll (14), Artemis (27) und beide zusam-
men (16); fraglich muss bleiben, ob auf der thrakischen
Inschrift 7 Artemis genannt war, wie Seure vermutet, oder
wie Dobrusky las, Aphrodite. Nach Dobruskys Majuskel-
umschrift scheint mir die Ergänzung Άτρροδίτη Πι[στίχη nahe
zu liegen; Aphrodite kennen wir unter diesem Beinamen
aus Delos (s. unten Abschnitt II). Singulär ist das Epitheton
επήκοος für die Nymphen (72, thrakisclies Nymphenrelief),
für Pluton (75) und den θεός Σουρεγέθης (88), den man mit
dem bithynischen Zeus Syrgastes (auf Münzen von Ti um,
 
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