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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 40.1915

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Erstes und zweites Heft
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Lattermann, Heinrich; Hiller von Gaertringen, Friedrich: Stymphalos
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https://doi.org/10.11588/diglit.37287#0090
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STYMPHALOS

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Exedra am See, ziemlich formlos, eigentlich aus zwei Teilen
bestehend, wovon keiner halbrund ist. Dies hätte weit mehr
Arbeit erfordert. Nicht weit davon Theaterstufen, ebenso-
wenig- regelrecht und mühsam, doch schwerlich nur ein
Segment, wie Ross (den ich nicht verglichen habe) S. 54
meint, sondern wie es scheint, ist ein anderer Teil des Halb-
kreises, den man unten erkennt, nur eingefallen oder zerstört
worden, indem der natürliche Fels hier nicht ausreichte,
und daher angemauert. Nachgrabung würde dies ergeben.
Unten sind die Stufen am östlichen Ende nicht fortlaufend,
sondern umgeben in einem kleinen, besonderen Halbkreis,
einige übereinander, vermutlich einen Ehrensitz. Ob eine
Seena angebaut gewesen, bleibt freilich sehr zweifelhaft. Die
Lage ist gerade wie in Tliorikos und ähnlich auch die Aus-
sicht über das Tal hin blos auf die gegen überstellenden
Berge’. Vischer S. 498 Anm.: ‘An der Exedra fehlten, als ich
sie sah, die von Curtius angeführten Armlehnen an den bei-
den Enden; auch hat sie nach meinen Bemerkungen nicht
halbrunde Form, sondern viereckige, sodass an drei Seiteir
die Bank läuft, die vierte nach dem See offen ist’. Wie
Lattemiann die Exedra auffasste, zeigt die Abb. 4-, die abge-
sehroffte Felswand Tafel XIV 1. Alles Übrige harrt noch der
abschliessenden Untersuchung. Dass diese kommen werde,
dazu berechtigen uns die Ausgrabungen von Blum und Plas-
sart am arkadischen Orchomenos, die, wie man schon dem
ersten Bericht im Bulletin de correspondance von 1914 (hier-
hergelangt 1915) entnehmen darf, nicht nur unsere, sondern
auch die mehr als vierzig Jahre zurückliegenden Wünsche
Paul Foucarts erfüllt haben. Und die Zeit wird wieder-
kehren, in der man wieder auch für solche Aufgaben Sinn,
Kraft und Mittel übrig hat.
Damit verlassen wir die Einzelbefrachtung der Ruinen, so
reizvoll sie auch an Ort und Stelle oder an der Hand von wei-
teren Plänen und Bildern sein könnte, und versuchen eine Ge-
schichte dieser Stätte anzudeuten, unter Hervorhebung einiger
schwieriger Fragen, die wir jetzt besser als zuvor verstehen.
Die Lage von Altstymphalos auf einer in den See oder
Sumpf ausgestreckten Halbinsel weist darauf hin, dass es
 
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