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ZUR ZWILLINGSSONNENUHR VON PERGAMON.
Die Zwillingssonnenuhr von Pergamon (vgl. AM. XXXVI
1911, 251 ff.) hat jüngst Anlass gegeben zu einer Erörterung
in der 'Naturwissenschaftlichen Wochenschrift’ (N. F. XIV
1915, Nr. 26 und Nr. 43). Dr. C. Schoy hatte (in Nr. 26) die
Theorie der Uhr rechnerisch zu entwickeln versucht unter
der Voraussetzung, dass die Gnomones gleich lang gewe-
sen seien. Rehm stellt demgegenüber nochmals fest, dass die
Gnomones vielmehr nachweislich verschiedene Länge gehabt
haben. Was die Construction des erhaltenen Exemplares be-
trifft, so gibt er die Möglichkeit zu, dass der Handwerker,
dem es verdankt wird, den ursprünglichen Sinn der Con-
struction nicht mehr verstanden habe und, ähnlich wie Schoy
annimmt, die beiden Systeme nur in einem Punkt sich habe
berühren lassen wollen; als ‘Idee’ der Uhr betrachtet er aber
nach wie vor aufs bestimmteste die Berührung in Horizont
und Meridian. Nachtrags weise teilt dann Rehm das zweifellos
wichtigste Ergebnis dieser Discussion mit: eine Berechnung
der Uhr, die Prof. Dr. J. Dreck er (Aachen) ohne Kenntnis
des Aufsatzes in den Athenischen Mitteilungen, allein durch
Schoy’s Bearbeitung angeregt, unter den von Rehm aufge-
stellten Prämissen ausgeführt hat. Ihr Ergebnis stimmt sehr
gut mit demjenigen der zeichnerischen Reconstruction (AM.
XXXVI 1911, 259) überein. Die Theorie der Uhr darf dem-
nach als vollkommen aufgehellt gelten.
ZUR ZWILLINGSSONNENUHR VON PERGAMON.
Die Zwillingssonnenuhr von Pergamon (vgl. AM. XXXVI
1911, 251 ff.) hat jüngst Anlass gegeben zu einer Erörterung
in der 'Naturwissenschaftlichen Wochenschrift’ (N. F. XIV
1915, Nr. 26 und Nr. 43). Dr. C. Schoy hatte (in Nr. 26) die
Theorie der Uhr rechnerisch zu entwickeln versucht unter
der Voraussetzung, dass die Gnomones gleich lang gewe-
sen seien. Rehm stellt demgegenüber nochmals fest, dass die
Gnomones vielmehr nachweislich verschiedene Länge gehabt
haben. Was die Construction des erhaltenen Exemplares be-
trifft, so gibt er die Möglichkeit zu, dass der Handwerker,
dem es verdankt wird, den ursprünglichen Sinn der Con-
struction nicht mehr verstanden habe und, ähnlich wie Schoy
annimmt, die beiden Systeme nur in einem Punkt sich habe
berühren lassen wollen; als ‘Idee’ der Uhr betrachtet er aber
nach wie vor aufs bestimmteste die Berührung in Horizont
und Meridian. Nachtrags weise teilt dann Rehm das zweifellos
wichtigste Ergebnis dieser Discussion mit: eine Berechnung
der Uhr, die Prof. Dr. J. Dreck er (Aachen) ohne Kenntnis
des Aufsatzes in den Athenischen Mitteilungen, allein durch
Schoy’s Bearbeitung angeregt, unter den von Rehm aufge-
stellten Prämissen ausgeführt hat. Ihr Ergebnis stimmt sehr
gut mit demjenigen der zeichnerischen Reconstruction (AM.
XXXVI 1911, 259) überein. Die Theorie der Uhr darf dem-
nach als vollkommen aufgehellt gelten.