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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Viertes Heft
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Miliopulos, Johannes: Prähistorische Bemerkungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0473
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PRÄHISTORISCHE BEMERKUNGEN.

Die Altertumssammler sind leider bei uns dünn gesät und
zudem fast stets Europäer, deren Schätze entweder geschlossen
ins Ausland gebracht oder später zerstreut werden, so daß eine
Fülle interessanten und bisweilen einzigartigen Materials für die
Wissenschaft verloren geht. Unter den hiesigen Griechen gibt
es abgesehen von S. H. dem Patriarchen kaum Jemanden, der
für solche Fragen Interesse zeigte, geschweige denn für prä-
historische Funde. Wenn ich selbst unter günstigeren Bedin-
gungen als die übrigen Archäologen mich mit der Küste von
Bithynien habe beschäftigen können, so verdanke ich dies vor
allem der wertvollen Unterstützung des Generaldirektors der
anatolischen Eisenbahn, Herrn Ed. Huguenin: er hat mir nicht
nur erlaubt, seine kleine vorgeschichtliche Sammlung aus
Chalkedon zu studieren, sondern hat auch materiell und ideell
meine Forschungen überall unterstützt, vor allem auf dem
Gebiet von Pendik am Bosporus, 25 km östlich von Chalkedon.
Ein Artikel von mir über diese Gegend (EXlrjv. Evlloyoq XXX
145—154) hat auch Dr. A. D. Mordtmann veranlaßt, in seiner
Schrift Historische Bilder vom Bosporus S. 11 f. auf die
bithynische Vorgeschichte einzugehen. Wenn er annimmt, daß
die ersten Anwohner des Bosporus in der neolithischen Periode
auf der asiatischen Seite weit ab vom Meere in der fruchtbaren
Ebene von Kurbalidere und Alterenköi gehaust haben, so wird
das von den Funden nicht bestätigt. Mordtmann ist hier falsch
unterrichtet worden. Auch entspricht meine von ihm S. 29
erwähnte Sammlung neolithischer Gegenstände keineswegs genau
den von Schliemann in der I. Stadt von Troja entdeckten. Endlich
aber habe ich an der Küste selbst, eben in der Umgebung des
Dörfchens Pendik, eine Anzahl von Steinwaffen und Geräten ge-
sammelt, die zweifellos aus frühen prähistorischen Zeiten stammen.
Sie wurden in der Umgebung der Kapelle des Heiligen Johannes
und vor allem in den Gärten gefunden, die zwischen dieser
 
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