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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0045
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Geometrische Stiie in Griecheniand

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für kleinere, spielerische Formen, von dem kugeligen Aryballos bis zur
breitschulterigen und unten spitz zulaufenden Lekythosü läßt sich in
der Nekropole del Fusco, in der wir den ältesten Begräbnisplatz des
griechischen Syrakus vermuten dürfen^), nicht in der gleichen Konti-
nuität beobachten: es fehlen die Anfangsglieder, gerade daß noch einige
Reste von ihrem einstigen Vorhandensein zeugen. Nur ein Grab (Nr. 337;
Notizie degli Scavi 1895, 150 f. und Fig. 37) enthielt noch mit Schulter-
dreiecken, geometrischem Fisch oder Schlange verzierte Aryballoi der
alten kugeligen Gestalt. Nichts von der Überschwemmung durch geome-
trisch-protokorinthische Platschkännchen, nur ein paar, offenbar an Ort
und Stelle hergestellte, zerstreute Stücke mit einer ganz verkommenen
geometrischen Ornamentik: Annali dell'lnst. 1877 Tf. CD, 1; Notizie,
a. a. 0.132 Fig. 10: JHS. XXXI1 1912, 329 Fig. 4. Das letztere Kännchen
will zudem noch mit dem cumaeischen Exemplar Mon. Ant. XXI1 Tf.
XXXV 3 verglichen werden, das, wie wir eben sahen, wohl schon einer
jüngeren Periode des chalkidisch-cumaeischen Stils angehört. Für einen
Augenblick könnte ein vereinzelt, leider nicht in einem Grab gemachter
Fund, die 'Schwarzdipylonscherbe' einer besonders auf den Kykladen
festzustellenden Gattung, Notizie, a. a. O. J89 Fig. 9(P), und eine Reihe
von großen, meist mit Bügelhenkeln versehenen KratereiP) und Kesseln,
i) Zu diesem selben Resultat kam auch von anderer Seite H. L. Lorimer,
JHS. XXXH 1912, 327 f. und, wie ich nachträglich verzeichnen kann, K. F.
Johansen, Sikyoniske Vaser (Kopenhagen 1918) S. 22 und 57.
0 Notizie degli Scavi 1895, 117.
0 Thera: Thera 11 186, Abb. 379 a; Pfuhl, Beil. XXIV 3; Delos: BCH.
XXXV 1911,355t., Fig.6—7; Melos: Arch. Anz. 1910, 489 Abb. 14. Sieveking
hätte a.a. 0. nicht an der melischen Herkunft der Amphora zweifeln sollen;
die attischen Schwarzdipylongefäße weisen leichte Unterschiede auf.
0 Diese Henkelform (vgl. Dragendorff, Thera 11 181; Pfuhl 156) hat ihr
Verbreitungsgebiet ebenfalls im Osten und auf den Inseln des aegaeischen Meeres,
von wo sie anscheinend in jünger-geometrischer Zeit auch in die Argolis und über
Euboea in Boeotien Eingang gefunden hat. Der Dipylonstil hat sie verschmäht
(einziges Vorkommen in EieusisU-E^. dp/. 1898 Tat. 111 3). Cypern: Revue arch.
1899, Tat. Hl 3; Rhodos: Tiryns I 164 Abb. 23; Arch. Jahrb. 1 1886, 135; Conze,
Anfänge Tat. X 1; Heidelberg, Univers. Samml. M 7—8; BCH. 1912 Tat. IX—X
(Myrina). Kreta: A. J. A. 1897, 256 Fig. 4; Arch. Jahrbuch XIV 1899, 38
Fig. 20; Thera: Pfuhl, Beil. X 2—4; Thera 11 32 Abb. 90a; Melos: Arch. Jahr-
buch XIV 1899, 34 Abb. 11; Delos: BCH. XXXV 1911, 407 Fig. 66; Euboea:
dp/. 1903, 3f. Abb. 2; Pfuhl, Beil. XXXI 4; Boeotien: Karlsruhe Inv. 2683
(vom Ptoion; etwa wie voriges Fragment); großer Krater in Heidelberg G 44;
 
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