Geometrische Stiic in Griechcniand
57
er dadurch Zeugnis abiegt für den nie unterbrochenen Zusammenhang
mit der hohen Mittehneerkuitur des H. Jahrtausends vor ChrM). Nur
bei ungekrümmten Fiächen, wo kein tektonischer Sinn unterzuiegen ist,
ordnen sich die Metopen nach einem anderen Prinzip, oft dem einfachen
des Wechsels von Hell und Dunkel ^), der dem stark koloristisch empfinden-
den Auge des Vorderasiaten entspricht. Auch die gairz wenigen Elemente,
aus denen sich die Dekoration zusammensetzt, sind uralter Kulturbesitz
der östlichen Mittelmeerländer und des vorderen Orients. Für die Rauten-
Abb. 9. Abb. 10.
kette, die auf Cypern autochthon ist, und den auf der Spitze stehenden
Rhombus braucht das kaum ausgesprochen zu werden. Die mit der Spitze
gegeneinandergestellten liegenden Dreiecke (Kitionamphora), die im
Kyprischen außerordentlich häufige Schulterdekoration durch ein rechts
und links von Triglyphen flankiertes Dreieck, die 'Windmühlenfhigei'
(Cyprus Mus. Cat. Tat. IV 952 a) haben ein ganz einheitliches Ver-
breitungsgebiet, welches das Zentral- und Vorderasien des IV. bis 11. Jahr-
tausends und die praemykenischen geometrischen Stile in der Aegaeis um-
faßt^). Der Stammbaum eines Ornamentes für viele mag die Natur
des kyprisch-geometrischen Stiles näher beleuchten. Bekannt ist das
1) Vgl. besonders die von K. Müller, Arch. Jahrb. XXX 1915, 24411.
besprochenen kretischen Relielgeläße.
2) Myres, Cypr. Mus. Cat. Tal. IV 952 a; Murray, Excavations S. 74
Fig. 129 (untere Reihe, Mitte); vgl. auch das junghethitische Getäß aus Karche-
misch, Liverpool Annals VI 1914, Tat. XXVI d.
h Pumpelly, Explorations in Turkestan ol 1904 (1908) I Tal. XXXII 1
(Anau); Del eg. en Perse VIII 101 Fig. 155 r und Tal. VII; Fig. 282, 152 und 175;
Pottier, Ceramique peinte de Suse Tal. IV—IX passim. XV 7. XXIV 2. XXV 4.
XXVII 5. XXIX 5. XXX 7. XXXI. XXVI 6. XXVIMß—7. XXVII 9. XXIV 2
S. 48 Abb. 166; Perrot-Chipiez II 715 Fig. 376 (Niniveh); Chantre, Mission en
Cappadoce Tal. XI 3; Scherben aus Boghaz-köi mit liegenden Dreiecken im
Univers. Mus. Berlin (hethitisch); Sellin, Teil Ta'annck 65 Fig. 80; eine Nachlese,
Denkschrilten d. Kais. Akad. d. Wiss. Wien 1905, 13 Fig, 12, 1 und 3; Bliss-
Macalister, Excavations in Palestine Tal. XXXIX 91; Arch. Anz.1908, 26 Abb. 16.
57
er dadurch Zeugnis abiegt für den nie unterbrochenen Zusammenhang
mit der hohen Mittehneerkuitur des H. Jahrtausends vor ChrM). Nur
bei ungekrümmten Fiächen, wo kein tektonischer Sinn unterzuiegen ist,
ordnen sich die Metopen nach einem anderen Prinzip, oft dem einfachen
des Wechsels von Hell und Dunkel ^), der dem stark koloristisch empfinden-
den Auge des Vorderasiaten entspricht. Auch die gairz wenigen Elemente,
aus denen sich die Dekoration zusammensetzt, sind uralter Kulturbesitz
der östlichen Mittelmeerländer und des vorderen Orients. Für die Rauten-
Abb. 9. Abb. 10.
kette, die auf Cypern autochthon ist, und den auf der Spitze stehenden
Rhombus braucht das kaum ausgesprochen zu werden. Die mit der Spitze
gegeneinandergestellten liegenden Dreiecke (Kitionamphora), die im
Kyprischen außerordentlich häufige Schulterdekoration durch ein rechts
und links von Triglyphen flankiertes Dreieck, die 'Windmühlenfhigei'
(Cyprus Mus. Cat. Tat. IV 952 a) haben ein ganz einheitliches Ver-
breitungsgebiet, welches das Zentral- und Vorderasien des IV. bis 11. Jahr-
tausends und die praemykenischen geometrischen Stile in der Aegaeis um-
faßt^). Der Stammbaum eines Ornamentes für viele mag die Natur
des kyprisch-geometrischen Stiles näher beleuchten. Bekannt ist das
1) Vgl. besonders die von K. Müller, Arch. Jahrb. XXX 1915, 24411.
besprochenen kretischen Relielgeläße.
2) Myres, Cypr. Mus. Cat. Tal. IV 952 a; Murray, Excavations S. 74
Fig. 129 (untere Reihe, Mitte); vgl. auch das junghethitische Getäß aus Karche-
misch, Liverpool Annals VI 1914, Tat. XXVI d.
h Pumpelly, Explorations in Turkestan ol 1904 (1908) I Tal. XXXII 1
(Anau); Del eg. en Perse VIII 101 Fig. 155 r und Tal. VII; Fig. 282, 152 und 175;
Pottier, Ceramique peinte de Suse Tal. IV—IX passim. XV 7. XXIV 2. XXV 4.
XXVII 5. XXIX 5. XXX 7. XXXI. XXVI 6. XXVIMß—7. XXVII 9. XXIV 2
S. 48 Abb. 166; Perrot-Chipiez II 715 Fig. 376 (Niniveh); Chantre, Mission en
Cappadoce Tal. XI 3; Scherben aus Boghaz-köi mit liegenden Dreiecken im
Univers. Mus. Berlin (hethitisch); Sellin, Teil Ta'annck 65 Fig. 80; eine Nachlese,
Denkschrilten d. Kais. Akad. d. Wiss. Wien 1905, 13 Fig, 12, 1 und 3; Bliss-
Macalister, Excavations in Palestine Tal. XXXIX 91; Arch. Anz.1908, 26 Abb. 16.