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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0110
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304

Bernhard Schweitzer

Dat-
sche Stil
desFest-
iandes


Elih'ihhhh't'!'!'th't'i'ih'dth't't!dd<

Abb. 25.

halb der Pferdemetope, das in einem durchlaufenden Streifen am Bauch
noch einmal wiederholt wird, eine genaue Entsprechung nur an einem
großen pithosartigen Gefäß aus Euboea besitzt dp/. 1903, 13 f.,
Abb. 7). Unmittelbare Fortsetzung zeigen 'euboeische' Gefäße und eine
Amphora vom PhaleroiD). Auch die jünger theraeischen Amphoren
gehören in den Kreis dieser Ornamentik-).
Aus der Mischung des auf tektonischer Grundlage erwachsenen
Inselstils mit der Tendenz zu symmetrischer Verdoppelung, die den fest-
ländischen Umlaufstilen von An-
beginn an innewohnt, entsteht
nun hier ein neuer Raumgedanke.
Betrachten wir den halslosen
tirynther Pithos oder das Krater -
fragment aus Eretria^), so ist
in beiden Fällen ein uns be-
kanntes Mittelstück vorhanden,
hier ein einfacher Mäander, dort
ein Mäander zwischen zwei schmaleren Streifen mit Zickzack und Zahn-
kranzornament: die Elemente des einfachsten Umlaufstiles. Dies Mittel-
stück ist eingespannt zwischen zwei rechts und links befindliche senk-
rechte Triglyphen, und das ganze System ruht auf einem schmalen Basis-
streifen. Zwei Eckpilaster flankieren schließlich beiderseitig den ganzen
Aufbau vom untersten Teil des Basisstreifens bis zum obersten Abschluß.
So ist um das prinzipiell älteste Glied der Dekoration durch eine Art
komplizierter Verkröpfung ein festgefügter Rahmen gebildet, in dem
jeweils das umfassende Feld sämtlichen umfaßten übergeordnet ist:
(Abb. 25 nach Tiryns 1 Taf. XIX 5). Das ist noch kein tektoni-
scher Stil. Denn er ist weder unmittelbar aus der Besonderheit
der zu schmückenden Fläche entstanden, noch berücksichtigt er
deren Struktur mehr als der ganz abstrakte frühe Dipylonstil.
Aber er bedeutet eine Entlehnung tektonischer Gedanken als Hilfs-
mittel zur Zergliederung der Fläche, eine Versinnlichung der Fläche

') AM. XXII1897, 238 Abb. 6;Thera 11198 Abb. 394; Pfuhl, Beil. XXX 2;
' ,'y^. '4V/. 1911, 247 Abb. 4; BCH. XXII 1898, 281.
b Thera II 140 f. Abb. 331—332; Pfuhl, Beil. 111 1—2.
b Tiryns 1 Taf. XIX 5 und 'Fr/, 1903, 3 Abb. 2.
 
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