Die Wiederherstelhing des Bronzetors von Balawat
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KAPITEL II. DIE ERHALTENEN BRONZEBESCHLÄGE DES
TORES.
Wie das Doppeltor, von dem die angeführten Reste lierrühren,
aussah, veranschaulichte nur annähernd richtig die zeichnerische Re-
könstruktion, die Pinches veröffentlicht hat und die in verschiedenen
zugänglicheren Werken wiederholt ist 1). Wir geben hier den verbesserten
unteren Querschnitt, Abb. 1. Er zeigt, im Prinzip mit Pinches über-
einstimmend, gemäß der im ganzen Altertum üblichen Bauweise 2), wie
Abb. 1. Unterer Querschnitt eines Türflügeis mit Schließleistc des zweiten.
sich jeder Türflügel zusammensetzte aus dem starken zylindrischen Dreh-
pfosten und dem daran anschließenden ebenen, aus Bohlen zusammen-
gefügten Flügel im engeren Sinne, vgl. Abb. 5, S. 99 und Abb. 6.
§ 1. Die Pfostenbeschläge.
Aus den im Britischen Museum erhaltenen, noch nicht genauer ver-
öffentlichten Beschlägen der Drehpfosten ergeben sich für ihren unteren
Durchmesser 0,40, für den oberen 0,37. Inmitten der Böden dieser
0 Pinches, The Bronze Gates disc. by Mr. Rassam at Balawat in Transact.
Soc. Bibl. Arch. VI1 1882, Tafel S. 86; danach Maspero, Histoire ancienne des
peuples de l’Orient III 95; Koeppen u. Breuer, Geschichte des Möbels 1904, 88;
Babelon, Manuel d’Archeologie orientale 136 Fig. 90; Franz Katden, Assyrien
und Babylonien 5 1899, 39 Abb. 21. Vgl. Perrot und Chipiez, Hist. de l’art II
253. Nichts wesentlich Neues hiezu bringt auch eine Schrift, welche sonsfc
die Tür eingehend behandelt; Julius Jordan, Konstruktions-Elemente assyrischer
Monumentalbauten, in den Be'.trägen zur Bauwissenschaft herausg. von Corn.
Gurlitt, Heft 18, 1910, 17 ff., 24 f.
2) Vgl. Daremberg u. Saglio, Dictionnaire des antiq. III 1, 603 ff. ‘Janua’.
auch 'Cardo’, I 2, 920f.; Durm, Handb. d. Architektur 2. Tei! II, 2. Aufl., 340ff.;
Baumeister, Denkmäler III, Art. ‘Thür’; Schreiber, Kulturhistor. B.lderatlas I
Taf. 56; Diels, Lehrgedicht des Parmenides 107 ff.; Th. Wiegand u. Hans Schra-
der, Priene 304f.; Aug. Mau, Pompeji 2 253; G. Schumacher, Tell el Muteseliim
165 Abb. 240.
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KAPITEL II. DIE ERHALTENEN BRONZEBESCHLÄGE DES
TORES.
Wie das Doppeltor, von dem die angeführten Reste lierrühren,
aussah, veranschaulichte nur annähernd richtig die zeichnerische Re-
könstruktion, die Pinches veröffentlicht hat und die in verschiedenen
zugänglicheren Werken wiederholt ist 1). Wir geben hier den verbesserten
unteren Querschnitt, Abb. 1. Er zeigt, im Prinzip mit Pinches über-
einstimmend, gemäß der im ganzen Altertum üblichen Bauweise 2), wie
Abb. 1. Unterer Querschnitt eines Türflügeis mit Schließleistc des zweiten.
sich jeder Türflügel zusammensetzte aus dem starken zylindrischen Dreh-
pfosten und dem daran anschließenden ebenen, aus Bohlen zusammen-
gefügten Flügel im engeren Sinne, vgl. Abb. 5, S. 99 und Abb. 6.
§ 1. Die Pfostenbeschläge.
Aus den im Britischen Museum erhaltenen, noch nicht genauer ver-
öffentlichten Beschlägen der Drehpfosten ergeben sich für ihren unteren
Durchmesser 0,40, für den oberen 0,37. Inmitten der Böden dieser
0 Pinches, The Bronze Gates disc. by Mr. Rassam at Balawat in Transact.
Soc. Bibl. Arch. VI1 1882, Tafel S. 86; danach Maspero, Histoire ancienne des
peuples de l’Orient III 95; Koeppen u. Breuer, Geschichte des Möbels 1904, 88;
Babelon, Manuel d’Archeologie orientale 136 Fig. 90; Franz Katden, Assyrien
und Babylonien 5 1899, 39 Abb. 21. Vgl. Perrot und Chipiez, Hist. de l’art II
253. Nichts wesentlich Neues hiezu bringt auch eine Schrift, welche sonsfc
die Tür eingehend behandelt; Julius Jordan, Konstruktions-Elemente assyrischer
Monumentalbauten, in den Be'.trägen zur Bauwissenschaft herausg. von Corn.
Gurlitt, Heft 18, 1910, 17 ff., 24 f.
2) Vgl. Daremberg u. Saglio, Dictionnaire des antiq. III 1, 603 ff. ‘Janua’.
auch 'Cardo’, I 2, 920f.; Durm, Handb. d. Architektur 2. Tei! II, 2. Aufl., 340ff.;
Baumeister, Denkmäler III, Art. ‘Thür’; Schreiber, Kulturhistor. B.lderatlas I
Taf. 56; Diels, Lehrgedicht des Parmenides 107 ff.; Th. Wiegand u. Hans Schra-
der, Priene 304f.; Aug. Mau, Pompeji 2 253; G. Schumacher, Tell el Muteseliim
165 Abb. 240.