Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Andresen, Andreas [Oth.]
Handbuch für Kupferstichsammler: oder Lexicon der Kupferstecher, Maler-Radirer und Formschneider aller Länder u. Schulen nach Massgabe ihrer geschaetztesten Blaetter u. Werke (Band 1) — Leipzig, 1870

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24459#0010
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
VI

Vorwort.

Eine so bedeutende Erweiterung, wie ich sie dem Buche ge-
geben, ist jedoch nicht bloss durch die oben angeführte Material-
anhäufung, sondern auch durch das anders geartete Bedürfniss
unserer heutigen Liebhaber und Sammler begründet. Sollte diesem
Bedürfniss genügt werden, so hatte ich nicht allein die eigent-
lichen Kupferstecher, sondern ebenso sehr die grosse Zahl der
Maler-Radirer (Peintre-Graveurs) zu berücksichtigen, eine Kategorie
von Künstlern, deren Arbeiten sich in neuerer Zeit ihrer Origina-
lität wegen mit Hecht einer starken Aufnahme erfreuen. Auch
durfte ich mich nicht bloss auf die Meister ersten Ranges be-
schränken; ich musste nach dieser Seite den Inhalt jedenfalls so
erweitern, dass das neue Handbuch in Wahrheit ein Hülfsmittel
für Alle werde, sowohl für jene Sammler, welche nur auf die
Erwerbung des Besten und Schönsten der Kupferstecherkunst
bedacht sind, als auch für die weit grössere Classe von Kunst-
freunden, welche ihrer Sammelthätigkeit ein weiteres und allge-
meines Ziel setzen. Dieser Gesichtspunkt hat denn auch dahin
geführt, den Meistern der Gegenwart eine grössere Beachtung
zu widmen, da gerade sie dem Sammler manche Verlegenheit be-
reiten, insofern unsere Künstler-Lexica entweder gar keine, oder
nur ungenügende Notizen über ihr Leben und Wirken bieten.
In Wahrheit schwebte mir die Idee eines Hülfsmittels vor Augen,
welches mit Umgehung der grossen theuren Künstler-Lexica, die
sich ohnehin gewöhnlich als ganz unpraktisch für den hier er-
strebten Zweck erweisen, erschöpfend genug befunden werde, um
als Grundlage und Leitfaden für eine ernstere Thätigkeit auf
einem Felde dienen zu können, auf dem sich Dilettantismus und
Halbwisserei bisher leider nur allzu geschäftig gezeigt haben.

In Betreff des weiteren Verhältnisses meiner Neubearbeitung
erlaube ich mir noch darauf hinzuweisen, dass ich selten eine von
Heller gebotene Notiz aufnahm, ohne sie von Neuem geprüft zu
haben. Dabei fand ich vielfach Gelegenheit, die biographischen
Mittheilungen zu ergänzen und zu berichtigen, sowie die Titel
der Blätter in ihrer Ursprünglichkeit und Echtheit herzustellen.
 
Annotationen