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von welcher der Angriff erwartet wurde. Er hat äusser diesem Graben vor
sich auch noch einen hinter sich, zum Zeichen der Eile, weil dadurch etwa
doppelt so viele Arbeiter angestellt werden konnten, um den Wall in kürzerer
Zeit in die Höhe zu bringen.
Auch bei dem beschriebenen Ringwall sind die Graben vor und hinter
dem Wall, wenn auch nur in schwachen Abmessungen, angedeutet; und es
ist nicht unmöglich, dass derselbe mit dem Abschnittswall durch Pfahlwerk
oder Gebücke längs der Ränder der beiden Parallelthäler in Zusammenhang
gebracht ist.
Wie der Ringwall Schlingwald bei Lorsbach (Annal. XXI, p. 5) mit starkem
Wall und tiefem Graben den Angriff vom Gebirge her, aus dem Walde Katzen-
lücke erwartete, so war auch der Hofheimer Wall ursprünglich gegen das-
selbe, gegen einen von Norden her kommenden Feind angelegt; aber auch
gegen einen vielleicht schwächeren, minder ausdauernden Feind von Süden her
konnte er schützen. Herrn Fachs Grossmutter erzählt, als die Franzosen
nach der Schlacht bei Leipzig in hungrigen kranken Haufen nach Mainz hin
eilten, trieben die Hofheimer ihr Vieh in den Wald, wo es durch die Ver-
schanzungen zusammengehalten wurde, um nicht nach den alten Ställen und
so in die Hände der Marodeure zu laufen. —
Über Nephrit und Jadeit ist das reichhaltige Fundamentalwerk von Hein-
rich Fischer, Professor in Freiburg i. B., Stuttgart 1875, noch immer mass-
gebend. Der Genannte hat unser Museum 1875 besucht und die damals vor-
handenen Steinbeile auf ihre mineralogischen Bezeichnungen untersucht. Die
interessantesten sind der Nephrit, der Jadeit und der Chloromelanit, schon
dadurch, dass sie in Europa weder in ihrem natürlichen Lager, noch in Gerolle
vorkommen, sondern nur, wie es scheint, in uralter Zeit als Steinbeile aus
Asien importiert sind, und zwar die Nephrite aus Turkestan, die Jadeite aus
Tibet; über die Herkunft des Chloromelanit ist man ohne Auskunft. Durch
die zahlreichen Funde dieser exotischen Gesteine in den Schweizer Pfahlbauten
wurde die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. Sie sind zumeist in Form von
grösseren und kleineren, nicht durchbohrten Steinbeilen bearbeitet, welche bei
einer Länge von z. B. 25 cm kaum 2 cm Dicke haben, und zeichnen sich durch
eine ungemeine Zähigkeit, durch ihren Klang und eine meist grünliche Farbe
aus. Von allen Mineralien sind es eben diese, die zu schneidenden Werk-
zeugen, ehe man die Metalle kannte, am geeignetsten waren, da ihre Härte
zwischen dem Feldspat und dem Quarz liegt. Aber nicht nur in den Pfahl-
bauten, auch im trockenen Land zwischen den Alpen und einer diesseits den
Harz berührenden Linie werden sie nicht allzu selten gefunden, nördlicher
nicht. Äusser dem oben bei Hofbeim gefundenen Jadeitbeil, von allen am
längsten, besitzt das Museum zu Mainz fünf, in der Nähe bei Gonsenheim bei-
sammen liegende und das Museum zu Bonn ein bei dem nahen Wesselingen
gefundenes Jadeitbeil von 18,8 cm Länge und 7 cm Breite.
von welcher der Angriff erwartet wurde. Er hat äusser diesem Graben vor
sich auch noch einen hinter sich, zum Zeichen der Eile, weil dadurch etwa
doppelt so viele Arbeiter angestellt werden konnten, um den Wall in kürzerer
Zeit in die Höhe zu bringen.
Auch bei dem beschriebenen Ringwall sind die Graben vor und hinter
dem Wall, wenn auch nur in schwachen Abmessungen, angedeutet; und es
ist nicht unmöglich, dass derselbe mit dem Abschnittswall durch Pfahlwerk
oder Gebücke längs der Ränder der beiden Parallelthäler in Zusammenhang
gebracht ist.
Wie der Ringwall Schlingwald bei Lorsbach (Annal. XXI, p. 5) mit starkem
Wall und tiefem Graben den Angriff vom Gebirge her, aus dem Walde Katzen-
lücke erwartete, so war auch der Hofheimer Wall ursprünglich gegen das-
selbe, gegen einen von Norden her kommenden Feind angelegt; aber auch
gegen einen vielleicht schwächeren, minder ausdauernden Feind von Süden her
konnte er schützen. Herrn Fachs Grossmutter erzählt, als die Franzosen
nach der Schlacht bei Leipzig in hungrigen kranken Haufen nach Mainz hin
eilten, trieben die Hofheimer ihr Vieh in den Wald, wo es durch die Ver-
schanzungen zusammengehalten wurde, um nicht nach den alten Ställen und
so in die Hände der Marodeure zu laufen. —
Über Nephrit und Jadeit ist das reichhaltige Fundamentalwerk von Hein-
rich Fischer, Professor in Freiburg i. B., Stuttgart 1875, noch immer mass-
gebend. Der Genannte hat unser Museum 1875 besucht und die damals vor-
handenen Steinbeile auf ihre mineralogischen Bezeichnungen untersucht. Die
interessantesten sind der Nephrit, der Jadeit und der Chloromelanit, schon
dadurch, dass sie in Europa weder in ihrem natürlichen Lager, noch in Gerolle
vorkommen, sondern nur, wie es scheint, in uralter Zeit als Steinbeile aus
Asien importiert sind, und zwar die Nephrite aus Turkestan, die Jadeite aus
Tibet; über die Herkunft des Chloromelanit ist man ohne Auskunft. Durch
die zahlreichen Funde dieser exotischen Gesteine in den Schweizer Pfahlbauten
wurde die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. Sie sind zumeist in Form von
grösseren und kleineren, nicht durchbohrten Steinbeilen bearbeitet, welche bei
einer Länge von z. B. 25 cm kaum 2 cm Dicke haben, und zeichnen sich durch
eine ungemeine Zähigkeit, durch ihren Klang und eine meist grünliche Farbe
aus. Von allen Mineralien sind es eben diese, die zu schneidenden Werk-
zeugen, ehe man die Metalle kannte, am geeignetsten waren, da ihre Härte
zwischen dem Feldspat und dem Quarz liegt. Aber nicht nur in den Pfahl-
bauten, auch im trockenen Land zwischen den Alpen und einer diesseits den
Harz berührenden Linie werden sie nicht allzu selten gefunden, nördlicher
nicht. Äusser dem oben bei Hofbeim gefundenen Jadeitbeil, von allen am
längsten, besitzt das Museum zu Mainz fünf, in der Nähe bei Gonsenheim bei-
sammen liegende und das Museum zu Bonn ein bei dem nahen Wesselingen
gefundenes Jadeitbeil von 18,8 cm Länge und 7 cm Breite.