Der Ringwall auf dem Hofheimer Kapellenberg.
Von
C. L. Thomas.
Mit 1 Plan.
Als im Frühjahr 1895 auf dem Kücken des das Lorsbacherthal bei seiner
Mündung in die Mainebene zur linken abschliessenden Berges die zweifellosen,
wenn auch grösstenteils sehr verflachten Reste einer vorgeschichtlichen, sehr
ausgedehnten Ringburg durch mich gefunden und aufgenommen waren, hatte
damit die Lösung der in diesen Annalen, Band XX S. 10 angeregten Frage
im wesentlichen stattgefunden.
In der unterra 7. Juli 1895 erschienenen Tagesausgabe des Frankfurter
General-Anzeigers beschrieb ich das erfreuliche Ergebnis, das durch vielfache
weglose Durchquerungen der bewaldeten Berghöhe, zuweilen nur tastend im
dichtesten Unterholz möglich, aber mit der durch die Kenntnis der örtlichen
Verhältnisse gefestigten Überzeugung des Gelingens herbeigeführt worden war,
und wies auf die Schwierigkeiten hin, die einer früheren Auffindung hinderlich
waren. Eine Beschreibung der unregelmässigen Grundform des Ringwalles hatte
den Zweck, jedem Interessenten die Nachprüfung zu ermöglichen. Im Beginne des
Juni 1896 konnte ich gelegentlich einer vom Wiesbadener Verein für Nassauische
Altertumskunde und Geschichtsforschung nach Hofheim ausgeführten Exkursion
den verehrlichen Teilnehmern die erste Aufzeichnung im Massstab 1:3000 vor-
legen. Diese findet sich, aber in starker Verkleinerung, in dem Werk über
den Obergermanisch-raetischen Limes Bd. II Abt. B Nr. 29, Kastell llofheim.
Inzwischen habe ich durch Erweiterung der damaligen Wahrnehmungen einzelne
Flüchtigkeiten richtig stellen und die Karte wesentlich vervollständigen können,
wobei die Thore, auch die Anzahl der bis jetzt ermittelten schwachen Reste
ehemaliger Wohnplätze und Lagerstätten nach ihrer örtlichen Verteilung Be-
rücksichtigung fanden, ebenso die alten in die Veste führenden Weglinien, die
abseits im Walde liegend und zugepflanzt, nur noch zum Teil nachweisbar sind,
aber mit ihren charakteristischen Gabelungen und Wiedervereinigungsstellen,
da wo sie in oft vielfacher Anzahl nebeneinander den Boden durchfurchen,
von der Menge des ehemaligen Wagenverkehrs Zeugnis ablegen. Durch die
Zuvorkommenheit des Herrn Bürgermeisters Hess und des Herrn Diener
Von
C. L. Thomas.
Mit 1 Plan.
Als im Frühjahr 1895 auf dem Kücken des das Lorsbacherthal bei seiner
Mündung in die Mainebene zur linken abschliessenden Berges die zweifellosen,
wenn auch grösstenteils sehr verflachten Reste einer vorgeschichtlichen, sehr
ausgedehnten Ringburg durch mich gefunden und aufgenommen waren, hatte
damit die Lösung der in diesen Annalen, Band XX S. 10 angeregten Frage
im wesentlichen stattgefunden.
In der unterra 7. Juli 1895 erschienenen Tagesausgabe des Frankfurter
General-Anzeigers beschrieb ich das erfreuliche Ergebnis, das durch vielfache
weglose Durchquerungen der bewaldeten Berghöhe, zuweilen nur tastend im
dichtesten Unterholz möglich, aber mit der durch die Kenntnis der örtlichen
Verhältnisse gefestigten Überzeugung des Gelingens herbeigeführt worden war,
und wies auf die Schwierigkeiten hin, die einer früheren Auffindung hinderlich
waren. Eine Beschreibung der unregelmässigen Grundform des Ringwalles hatte
den Zweck, jedem Interessenten die Nachprüfung zu ermöglichen. Im Beginne des
Juni 1896 konnte ich gelegentlich einer vom Wiesbadener Verein für Nassauische
Altertumskunde und Geschichtsforschung nach Hofheim ausgeführten Exkursion
den verehrlichen Teilnehmern die erste Aufzeichnung im Massstab 1:3000 vor-
legen. Diese findet sich, aber in starker Verkleinerung, in dem Werk über
den Obergermanisch-raetischen Limes Bd. II Abt. B Nr. 29, Kastell llofheim.
Inzwischen habe ich durch Erweiterung der damaligen Wahrnehmungen einzelne
Flüchtigkeiten richtig stellen und die Karte wesentlich vervollständigen können,
wobei die Thore, auch die Anzahl der bis jetzt ermittelten schwachen Reste
ehemaliger Wohnplätze und Lagerstätten nach ihrer örtlichen Verteilung Be-
rücksichtigung fanden, ebenso die alten in die Veste führenden Weglinien, die
abseits im Walde liegend und zugepflanzt, nur noch zum Teil nachweisbar sind,
aber mit ihren charakteristischen Gabelungen und Wiedervereinigungsstellen,
da wo sie in oft vielfacher Anzahl nebeneinander den Boden durchfurchen,
von der Menge des ehemaligen Wagenverkehrs Zeugnis ablegen. Durch die
Zuvorkommenheit des Herrn Bürgermeisters Hess und des Herrn Diener