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intereßanteften Wehrbauten des Bezirks, fand am 1. Juni eine Zufammen-
kunft von Mitgliedern der Königlichen Regierung, des Kreisbauinfpektors
und des Bezirkskonfervators ftatt, die eine genaue Unterfuchung des bau-
lichen Zußandes des ausgedehnten Bergfchloßes zum Gegenftand hatte. Über
den Befund und die notwendigen Herftellungsarbeiten wurde vom letz-
teren ein Bericht erftattet mit Bezug auf gewiße in der Preße aufgetauchte
beunruhigende Nachrichten, deren Grundloßgkeit nachgewiefen wurde.
24. KIEDRICH (Rheingaukreis). Zu dem vorgelegten Entwurf einer
baulichen Änderung an der Ra th a u sfa ffa d e wurde ein der Denkmal-
pflege mehr entfprechender Gegenvorfchlag gemacht.
Die Totenkapelle St. M i ch a e 1, ein kunßgefchichtlich bekannter
Meifterbau aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, war von 1844 bis 1858
von dem Wiesbadener Bildhauer Wendt hergeftellt worden. Der bau-
liche Zuftand des Äußeren hat fich inzwifchen, wie bei einer im vergan-
genen Jahre vorgenommenen Reinigung feftgeftellt wurde, durch Verwit-
terung der Haufteinarbeiten derart verfchlechtert, daß eine Herftellung
dringend notwendig erfcheint. Nachdem über die Koften derfelben ein-
gehende Erhebungen gemacht waren, wurde die Kirchengemeinde als Be-
ßtjerin zur Einleitung weiterer Schritte in diefer Angelegenheit veranlaßt.
Bei der Höhe der Anfchlagsfumme, die eine Verteilung der Arbeiten auf
vier bis fünf Jahre notwendig macht, und der Mittellofigkeit der Gemeinde,
von der nur ein geringer Beitrag zu den Koften zu erwarten ift, wird es
fich empfehlen, bei dem Landesausfchuß die Übertragung etwaiger Er-
fparniße an der für das laufende Jahr für die Denkmalpflege ausge-
worfenen Summe auf das nächße Haushaltsjahr zu diefem Zwecke zu
beantragen.
25. KIRCHÄHR (Unterweßerwaldkreis). Nachdem in dem benachbarten
Filialdorf Gackenbach eine neue Kirche erbaut worden, ift die katholifche
Pfarrkirche außer Benutzung gefetzt und von allmählichem Verfall be-
droht. Der baugefchichtliche Wert der neben einem romanifchen Turm
in fpätgotifcher Zeit erbauten Kirche und namentlich ihre landfchaftliche
Bedeutung an einem der fchönften Punkte des Gelbachtals gaben im vo-
rigen Jahre Veranlaßung, daß für ihre Herftellung vom Staate und dem
Landesausfchuß je 500 Mark bewilligt wurden. Diefe konnten noch nicht
zur Verwendung kommen, da wegen der Abgelegenheit der Kirche die
Vergebung der Arbeiten Schwierigkeiten machte. Letztere ergab aus dem
gleichen Grunde eine Erhöhung des Koßenanfchlags um 460 Mark, von der
die Übernahme der Hälfte bei dem Landesausfchuß beantragt werden
wird, während für den Reß ein entfprechender Antrag bei der Königlichen
Regierung geftellt werden foll. Inzwifchen find die nötigen Vorkehrungen
gegen weitere Schädigungen von der Königlichen Kreisbauinfpektion zu
Montabaur getroffen worden.
intereßanteften Wehrbauten des Bezirks, fand am 1. Juni eine Zufammen-
kunft von Mitgliedern der Königlichen Regierung, des Kreisbauinfpektors
und des Bezirkskonfervators ftatt, die eine genaue Unterfuchung des bau-
lichen Zußandes des ausgedehnten Bergfchloßes zum Gegenftand hatte. Über
den Befund und die notwendigen Herftellungsarbeiten wurde vom letz-
teren ein Bericht erftattet mit Bezug auf gewiße in der Preße aufgetauchte
beunruhigende Nachrichten, deren Grundloßgkeit nachgewiefen wurde.
24. KIEDRICH (Rheingaukreis). Zu dem vorgelegten Entwurf einer
baulichen Änderung an der Ra th a u sfa ffa d e wurde ein der Denkmal-
pflege mehr entfprechender Gegenvorfchlag gemacht.
Die Totenkapelle St. M i ch a e 1, ein kunßgefchichtlich bekannter
Meifterbau aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, war von 1844 bis 1858
von dem Wiesbadener Bildhauer Wendt hergeftellt worden. Der bau-
liche Zuftand des Äußeren hat fich inzwifchen, wie bei einer im vergan-
genen Jahre vorgenommenen Reinigung feftgeftellt wurde, durch Verwit-
terung der Haufteinarbeiten derart verfchlechtert, daß eine Herftellung
dringend notwendig erfcheint. Nachdem über die Koften derfelben ein-
gehende Erhebungen gemacht waren, wurde die Kirchengemeinde als Be-
ßtjerin zur Einleitung weiterer Schritte in diefer Angelegenheit veranlaßt.
Bei der Höhe der Anfchlagsfumme, die eine Verteilung der Arbeiten auf
vier bis fünf Jahre notwendig macht, und der Mittellofigkeit der Gemeinde,
von der nur ein geringer Beitrag zu den Koften zu erwarten ift, wird es
fich empfehlen, bei dem Landesausfchuß die Übertragung etwaiger Er-
fparniße an der für das laufende Jahr für die Denkmalpflege ausge-
worfenen Summe auf das nächße Haushaltsjahr zu diefem Zwecke zu
beantragen.
25. KIRCHÄHR (Unterweßerwaldkreis). Nachdem in dem benachbarten
Filialdorf Gackenbach eine neue Kirche erbaut worden, ift die katholifche
Pfarrkirche außer Benutzung gefetzt und von allmählichem Verfall be-
droht. Der baugefchichtliche Wert der neben einem romanifchen Turm
in fpätgotifcher Zeit erbauten Kirche und namentlich ihre landfchaftliche
Bedeutung an einem der fchönften Punkte des Gelbachtals gaben im vo-
rigen Jahre Veranlaßung, daß für ihre Herftellung vom Staate und dem
Landesausfchuß je 500 Mark bewilligt wurden. Diefe konnten noch nicht
zur Verwendung kommen, da wegen der Abgelegenheit der Kirche die
Vergebung der Arbeiten Schwierigkeiten machte. Letztere ergab aus dem
gleichen Grunde eine Erhöhung des Koßenanfchlags um 460 Mark, von der
die Übernahme der Hälfte bei dem Landesausfchuß beantragt werden
wird, während für den Reß ein entfprechender Antrag bei der Königlichen
Regierung geftellt werden foll. Inzwifchen find die nötigen Vorkehrungen
gegen weitere Schädigungen von der Königlichen Kreisbauinfpektion zu
Montabaur getroffen worden.