Die Steedener Höhle Wildscheuer.
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Elfenbein, wohl aus dem zweiten Niveau, aus der Lössschicht, nämlich Fig. 1—3
plattenartige Anhängsel aus Elfenbein, rot gefärbt durch Rötel [ob das nicht
vielleicht doch Terra rossa-Anhang ist und also die Stücke aus der tieferen
Terra rossa-Schicht stammen, also gleichalterig sind mit der Steedener Perle?
bliebe im Zusammenhang mit der äusseren Beschaffenheit der Skelettteile zu
untersuchen; überhaupt ist mir jetzt ein Teil des „Rötels“ in paläolithischen
Stationen verdächtig]. Fig. 4 ist eine doppelte Perle aus Elfenbein. Fig. 5 ist
der Entwurf [?] einer solchen. Fig. 6—8 sind Perlen aus Elfenbein. Daneben
gibt es einen durchbohrten jungen Hyänenzahn u. a. m. Die Elfenbeinperlen
(Fig. 6—8) haben etwa die Grösse wie unsere Steedener, sind aber viel roher
und anscheinend nicht poliert. Dupont, L’homme pendant les äges de la piere
1873, bildet S. 157, Fig. 31, eine in der Mitte durchbohrte Elfenbeinplatte von
der Grösse der Spyer und des Steedener Medaillonstückes ab. Die mittenständige
Durchbohrung ist mit zwei sich schneidenden Kreisen hergestellt. Das Stück
ist poliert und stammt aus dem trou de Chaleux. Auch hier wird (S. 156)
Rötel erwähnt, von dem es mir jetzt fraglich ist, ob er nicht einfach der S. 103
erwähnte argile rouge intense, d. h. unsere Terra rossa ist. Congres international,
Compte rendu de la XIII. Sess. Monaco 1906, I, S. 173 bilden die Abbes Bardon,
A. u. J. Bouyssonie aus der Höhle de la Font-Robert (Correze) ein Anhängsel
aus Quarz mit Durchbohrung ab, das offenbar auch poliert ist und sich, ab-
gesehen von der Grösse (doppelt so gross), unserer Perle nähert. Daneben
einen Herstellungsversuch. Über das geologische Alter der Ablagerung ist, wie
gewöhnlich bei den französischen Dilettanten-Höhlenausgräbern, nichts zu ge-
winnen. Auch hier werden fragments d’ocres aux couleurs variees et tres vives
bei den Sckmucksachen erwähnt; ob nicht einfach auch hier die Terra rossa,
der rote Höhlenlehm der Prälösszeit darunter verstanden ist? Vire in L’Anthrop.
1905, S. 429, bildet ein Anhängsel aus Schieferrollstein, oval mit durchbohrtem
Loch am schmalen Ende, aus der Höhle von Lacave ab. Alter: Löss? Daneben
durchbohrte Zähne von Raubtieren, Rentier und Pferd. Schmidt bildet (Archiv
für Anthropologie 1909, VII. S. 68) eine doppelt durchbohrte Elfenbeinperle
vom Sirgenstein ab, angeblich aus der solutreen-Schicht, auch er erwähnt Rötel;
sollte er vielleicht Terra rossa vom Sirgenstein für Rötel angesehen haben ?
Endlich sind in den Reliquiae aquitanicae sowohl Tafel B, V durchbohrte An-
hängsel aller Art, Platten, Zähne, Muscheln, als auch besonders Tafel B, XI eine
Reihe von durchbohrten Schnecken und drei ovale Elfenbeinanhängsel abgebildet,
wovon Nr. 4 zwei getrennte Löcher nebeneinander am oberen Ende hat, aber
mehr als doppelt so gross ist als unsere Perle. Dagegen gleichen Fig. 2 und
mehr noch 3 unserer Perle der Form nach bis auf die Details, so die Einkerbung
über dem Loch am oberen Ende, offenbar um eine Schnur in die Rille zu ver-
senken. Ausserdem sind offenbar alle drei eiförmig gerundeten Perlen poliert.
Nur im Material, Elfenbein, sind sie von unserer verschieden. Sie sind
(S. 92) beschrieben als „small ovate ssatish plates of Ivory perforated at one
end for Suspension“, und stammen aas Cro-Magnon, offenbar mit den durch-
bohrten Schnecken aus der Nähe der menschlichen Skelette (s. S.62/72). Auch
hier wird (S. 94) Ocker erwähnt. Ob das auch hier nicht einfach Terra rossa ist?
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Elfenbein, wohl aus dem zweiten Niveau, aus der Lössschicht, nämlich Fig. 1—3
plattenartige Anhängsel aus Elfenbein, rot gefärbt durch Rötel [ob das nicht
vielleicht doch Terra rossa-Anhang ist und also die Stücke aus der tieferen
Terra rossa-Schicht stammen, also gleichalterig sind mit der Steedener Perle?
bliebe im Zusammenhang mit der äusseren Beschaffenheit der Skelettteile zu
untersuchen; überhaupt ist mir jetzt ein Teil des „Rötels“ in paläolithischen
Stationen verdächtig]. Fig. 4 ist eine doppelte Perle aus Elfenbein. Fig. 5 ist
der Entwurf [?] einer solchen. Fig. 6—8 sind Perlen aus Elfenbein. Daneben
gibt es einen durchbohrten jungen Hyänenzahn u. a. m. Die Elfenbeinperlen
(Fig. 6—8) haben etwa die Grösse wie unsere Steedener, sind aber viel roher
und anscheinend nicht poliert. Dupont, L’homme pendant les äges de la piere
1873, bildet S. 157, Fig. 31, eine in der Mitte durchbohrte Elfenbeinplatte von
der Grösse der Spyer und des Steedener Medaillonstückes ab. Die mittenständige
Durchbohrung ist mit zwei sich schneidenden Kreisen hergestellt. Das Stück
ist poliert und stammt aus dem trou de Chaleux. Auch hier wird (S. 156)
Rötel erwähnt, von dem es mir jetzt fraglich ist, ob er nicht einfach der S. 103
erwähnte argile rouge intense, d. h. unsere Terra rossa ist. Congres international,
Compte rendu de la XIII. Sess. Monaco 1906, I, S. 173 bilden die Abbes Bardon,
A. u. J. Bouyssonie aus der Höhle de la Font-Robert (Correze) ein Anhängsel
aus Quarz mit Durchbohrung ab, das offenbar auch poliert ist und sich, ab-
gesehen von der Grösse (doppelt so gross), unserer Perle nähert. Daneben
einen Herstellungsversuch. Über das geologische Alter der Ablagerung ist, wie
gewöhnlich bei den französischen Dilettanten-Höhlenausgräbern, nichts zu ge-
winnen. Auch hier werden fragments d’ocres aux couleurs variees et tres vives
bei den Sckmucksachen erwähnt; ob nicht einfach auch hier die Terra rossa,
der rote Höhlenlehm der Prälösszeit darunter verstanden ist? Vire in L’Anthrop.
1905, S. 429, bildet ein Anhängsel aus Schieferrollstein, oval mit durchbohrtem
Loch am schmalen Ende, aus der Höhle von Lacave ab. Alter: Löss? Daneben
durchbohrte Zähne von Raubtieren, Rentier und Pferd. Schmidt bildet (Archiv
für Anthropologie 1909, VII. S. 68) eine doppelt durchbohrte Elfenbeinperle
vom Sirgenstein ab, angeblich aus der solutreen-Schicht, auch er erwähnt Rötel;
sollte er vielleicht Terra rossa vom Sirgenstein für Rötel angesehen haben ?
Endlich sind in den Reliquiae aquitanicae sowohl Tafel B, V durchbohrte An-
hängsel aller Art, Platten, Zähne, Muscheln, als auch besonders Tafel B, XI eine
Reihe von durchbohrten Schnecken und drei ovale Elfenbeinanhängsel abgebildet,
wovon Nr. 4 zwei getrennte Löcher nebeneinander am oberen Ende hat, aber
mehr als doppelt so gross ist als unsere Perle. Dagegen gleichen Fig. 2 und
mehr noch 3 unserer Perle der Form nach bis auf die Details, so die Einkerbung
über dem Loch am oberen Ende, offenbar um eine Schnur in die Rille zu ver-
senken. Ausserdem sind offenbar alle drei eiförmig gerundeten Perlen poliert.
Nur im Material, Elfenbein, sind sie von unserer verschieden. Sie sind
(S. 92) beschrieben als „small ovate ssatish plates of Ivory perforated at one
end for Suspension“, und stammen aas Cro-Magnon, offenbar mit den durch-
bohrten Schnecken aus der Nähe der menschlichen Skelette (s. S.62/72). Auch
hier wird (S. 94) Ocker erwähnt. Ob das auch hier nicht einfach Terra rossa ist?