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Dietrich, Dagmar; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Der Kirchenbau und seine Ausstattung: Hinweise für Pfarrer, Kirchenvorsteher, Kirchenpfleger und Mesner — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 13: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1983

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67314#0045
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Gegenstände aus Holz: Altäre, Kanzeln, Figuren, Tafelbilder
Die Ausstattung der Kirchen in Bayern von der Gotik bis zur
Gründerzeit besteht vorwiegend aus Holz. Kistler schufen
hölzerne Kanzeln und Altäre, Bildhauer hölzerne Figuren,
die dann wie die Altäre vom Faßmaler mit farbiger Fassung
oder Vergoldung versehen wurden. Holz war der im Mittelal-
ter vorherrschende Bildträger. Erst in Renaissance, im Ba-
rock und im 19. Jahrhundert dominiert die Leinwand als
Malgrund.
Holz ist ein organischer Werkstoff. Er reagiert empfindlich
auf jede Klimaschwankung. Für alle Gegenstände aus
Holz, so auch für Tafelbilder, Figuren und Möbel gelten die
gleichen Gesichtspunkte. Holz schrumpft bzw. quillt bei
wechselnder Luftfeuchtigkeit, es entstehen Risse und
Sprünge. Die auf dem Holz befindlichen starren Fassungen
und Kreidegründe lösen sich bei Bewegungen des Holzes
leicht vom Grund und platzen ab bzw. bilden Blasen. Der
Kreidegrund verliert an Elastizität und versprödet. Bei häufi-
gem Klimawechsel bestehen daher besonders in beheizten
Kirchenräumen für Holzbildwerke große Gefahren, die nicht
unterschätzt werden dürfen.


55 Bei Schäden an Fassungen auf Holz — hier blättert
der Schellacküberzug ab und reißt Teile der Marmorie-
rung mit — muß der Fachrestaurator umgehend einge-
schaltet werden.


56 Bemalte Gegenstände aus Holz — hier Gestühl, Empo-
ren und Taufstein — bedürfen einer besonders sorgfäl-
tigen Pflege. Sie sollten ausschließlich durch einen Re-
staurator gereinigt werden.

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