114 a u.b Konventgebäude. Kreuzgang des Erdgeschosses
mit Stuckausstattung von Francesco Marazzi.
115 a u.b Konventgebäude. Kreuzgang im ersten Oberge-
schoß des Westtrakts mit Stuckausstattung von 1729/30.
Die Formgebung der gesamten Stuckausstattung war durch
vielfache Anstriche bis zur Unkenntlichkeit verunklärt, die
meisten der noch vorhandenen Decken durch Zwischenwän-
de zerschnitten und gestört (Abb. 101, 103 a + b, 106). Der
Stuck mußte somit schonend freigelegt, lose Teile gefestigt
und verschraubt, die zahlreichen Fehlstellen ergänzt werden.
Die Ergänzungen boten keine Schwierigkeiten, da jeweils
zahlreiche analoge Partien vorhanden waren, von denen die
notwendigen Gußformen abgenommen werden konnten. Bei
der schonenden Freilegung wurde nicht die ursprüngliche
Stuckschärfe angestrebt, um einerseits eine Verletzung der
Stuckoberfläche zu vermeiden, andererseits aber zumindest
die Reste der ersten beiden Barockfassungen unter dem
neuen Kalkanstrich erhalten zu können.
Vor Inangriffnahme der Arbeiten wurde eine umfassende Be-
funduntersuchung nach historischen Farbschichten an der
gesamten noch vorhandenen Stukkierung, den historischen
Türen, einem historischen Fensterstock, sowie an den Balu-
straden des Treppenhauses durchgeführt. Die Untersuchung
der Räumlichkeiten mußte sich im wesentlichen auf den
Deckenbereich beschränken, da alle Wandflächen vor der
Befunderstellung bereits abgekratzt und verwaschen waren.
In der Regel wurden nur die ersten vier Fassungen auf den
Befundblättern des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege
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