Herman Janse
Glasmalerei in den Niederlanden -
Schadensformen im Zusammenhang mit Umweltfaktoren
und Methoden der Erhaltung
Abb. 1. St. Annahof-Kapelle in Leiden: Wappenscheibe von 1492.
Abb. 2. St. Annahof-Kapelle in Leiden: Wappenscheibe von 1492.
In den Niederlanden haben sich kaum mittelalterliche Glasma-
lereien erhalten, obwohl wir wissen, daß es ehemals einen rei-
chen Bestand gegeben hat. Der Glasmaler Zweer van Opbueren
aus Den Haag zum Beispiel hat um 1460 mehr als 70 Glasfen-
ster geschaffen im Auftrag des Herren Frank van Borselen, wo-
von nur eines nachweisbar ist, - in Wilsnack in der DDR!
Bei uns ist deshalb vor 1977 der Kontakt mit dem Corpus Vitre-
arum Medii Aevi nicht sehr eng gewesen. Erst damals erfuhren
wir, wie ernst die Probleme der Erhaltung historischer Vergla-
sungen im Ausland waren und wie wenig wir davon wußten.
Deshalb hat das Staatliche Denkmalpflegeamt auch erst in je-
nen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Zentrallaboratorium in
Amsterdam seine Forschungen auf diesem Gebiet aufge-
nommen.
Das niederländische Klima ist sehr feucht und es gibt in der Nä-
he der Küste fast immer einen starken Wind, der Regen und
Schnee horizontal fortträgt und Wasser sogar vertikal an Fassa-
den und Fenstern hochtreibt. Weil Wasser der größte Feind der
Glasmalereien ist, haben wir unsere Kräfte vor allem auf die
Entwicklung einer technisch und ästhetisch guten Außenschutz-
verglasung konzentriert. Wir haben nie mit Schutzüberzügen
auf den Scheiben experimentiert. Dagegen wurden gesprungene
Scheiben geklebt und in sehr geringem Maße lockere Schwarz-
lotbemalung fixiert.
Die Umweltbelastung ist in den Niederlanden im Südwesten
Abb. 3. St. Janskirche in Gouda: Außenansicht der Chorfenster.
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Glasmalerei in den Niederlanden -
Schadensformen im Zusammenhang mit Umweltfaktoren
und Methoden der Erhaltung
Abb. 1. St. Annahof-Kapelle in Leiden: Wappenscheibe von 1492.
Abb. 2. St. Annahof-Kapelle in Leiden: Wappenscheibe von 1492.
In den Niederlanden haben sich kaum mittelalterliche Glasma-
lereien erhalten, obwohl wir wissen, daß es ehemals einen rei-
chen Bestand gegeben hat. Der Glasmaler Zweer van Opbueren
aus Den Haag zum Beispiel hat um 1460 mehr als 70 Glasfen-
ster geschaffen im Auftrag des Herren Frank van Borselen, wo-
von nur eines nachweisbar ist, - in Wilsnack in der DDR!
Bei uns ist deshalb vor 1977 der Kontakt mit dem Corpus Vitre-
arum Medii Aevi nicht sehr eng gewesen. Erst damals erfuhren
wir, wie ernst die Probleme der Erhaltung historischer Vergla-
sungen im Ausland waren und wie wenig wir davon wußten.
Deshalb hat das Staatliche Denkmalpflegeamt auch erst in je-
nen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Zentrallaboratorium in
Amsterdam seine Forschungen auf diesem Gebiet aufge-
nommen.
Das niederländische Klima ist sehr feucht und es gibt in der Nä-
he der Küste fast immer einen starken Wind, der Regen und
Schnee horizontal fortträgt und Wasser sogar vertikal an Fassa-
den und Fenstern hochtreibt. Weil Wasser der größte Feind der
Glasmalereien ist, haben wir unsere Kräfte vor allem auf die
Entwicklung einer technisch und ästhetisch guten Außenschutz-
verglasung konzentriert. Wir haben nie mit Schutzüberzügen
auf den Scheiben experimentiert. Dagegen wurden gesprungene
Scheiben geklebt und in sehr geringem Maße lockere Schwarz-
lotbemalung fixiert.
Die Umweltbelastung ist in den Niederlanden im Südwesten
Abb. 3. St. Janskirche in Gouda: Außenansicht der Chorfenster.
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