Abb. 7. Glasoberfläche mit Krakelierung durch Schwundrisse und
beginnender Abscheidung sekundärer Korrosionsprodukte. REM -
Aufnahme, Bildkante 0,18 mm.
Abb. 9. Oberflächenparallele Ebene innerhalb der Zerstörungszone
eines Glases mit Flächenkorrosion. Die Risse sind mit Kristallen sekun-
därer Korrosionssalze ausgefüllt. REM - Aufnahme, Vergr. 500fach,
Bildkante 0,2 mm.
Abb. 8. Ausschnitt aus Abb. 7. Korrosionssalze sprengen Glasschollen
aus der Oberflächenschicht. REM - Aufnahme, Bildkante 0,045 mm.
Abb. 10. Wie Abb. 9. Vergr. 2000fach, Bildkante 0,05 mm.
Auf Abb. 7 ist das typische Schadensbild einer stark hydratisier-
ten und von Schwundrissen netzförmig durchzogenen Glasober-
fläche («Gelglas», vgl. 2.3.1.) gezeigt. In dem vergrößerten Aus-
schnitt (Abb. 8) wird die zerstörende Rolle der aus der chemi-
schen Glasauflösung resultierenden Reaktionssalze («Wetter-
stein») deutlich: Bei ihrer Auskristallisation in den
Krakelierungsrissen sprengen sie schollenförmige Glaspartikel
aus der Oberfläche und tragen zu deren rascher Tieferlegung
bei. Die gleiche zerstörende Rolle der Korrosionssalze wird in ei-
ner oberflächenparallelen Ebene innerhalb der Zerstörungszone
eines Glases mit Flächenkorrosion (Grenzzone Wetterstein/Gel-
glasschicht, s. 2.3.1.) deutlich: Auf Abb. 9 und dem vergrößern-
den Ausschnitt Abb. 10 wird geradezu modellhaft das rißauf-
weitende Auskristallisieren der Wettersteinphasen im Rißnetz
der «Gelglas»-Schicht sichtbar. Die Rißausläufer in die «Gel-
glas»-Zone hinein sind in Querschnittaufnahmen von der
Grenzzone Wetterstein/Glasschicht auf Abb. 11 und 12 gezeigt.
In ihren «Säumen» wird bevorzugt die chemische Glasauslau-
gung unter Bildung weiterer Reaktionssalze und der sie beglei-
tenden mechanischen Destabilisierung des Glases erfolgen.
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