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Archenholz, Johann Wilhelm von
England und Jtalien (Ersten Bands 2ten Theil): [England] — Leipzig: [Verlag nicht ermittelbar], 1786 [VD18 90954289]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68021#0021
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Gesezgebmrg 247
scnschaften und Künste', sein Manuscript für 2022
Louisd'or an, mit der Versicherung, daß dieser Preiß
gar nicht hoch scy, in Betracht der geheimen Anekdo-
ten, nicht ihres vorigen, sondern ihres jetzigen glan-
zenden Standes , deren Mittheilung er mit Gold hat-
te anfwicgen muffen. Im Weigerungsfall des An-
kaufs ersucht er um Erlaubniß, das Buch ihr selbst
dediciren zu dürfen.
Die Gräfin sowohl als ihr Freund, der damalige
vornehmste französische Minister, Herzog von Aiguil-
lon, der nach Morande's Briefe bey diesen Anekdo-
ten fehr interessirt war, waren darüber nicht wenig
beunruhigt. Der Herzog sprach deshalb mit dem
englischen Ambassadeur, Lord Stormvnd, der ihm
als das beste und einzige Mittel rieth, dem Hungrigen
den Mund zu stopfen. Dieser Rath gefiel dem Mini-
ster nicht. Er entwarf einen andern Plan, dem zu-
folge vier der schlauesten Polizeybeamten nach Lon-
don geschikt wurden. Sie besaßen viel Lebensart,
und waren reichlich mit Gelde verseh». Die Be-
kanntschaft mit Morande wurde leicht gemacht, der
sic aber sofort erkannte, und ihren Auftrag muth-
maßte. Er machte daher seinerseits auch einen Plan,
und borgte von allen Geld, daß sic ihm auch willig
gaben, um die Verbindung desto fester zu knüpfen.
Kaum aber hatte er cs empfangen, als er ihnen rieth,
sich aufs schleunigste zu entfernen, wenn sie nicht
wünschten, dem Lvndner Pöbel überliefert zu wer-
den. Dieser Rath wurde auch eilfertig befolgt;
sie kamen nach Paris mit leeren Taschen, und ohne
Morande zurük. Nunmehr fand der Minister,
daß er doch einen andern Weg einfchlagen müßte.
Q; Man
 
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